23
Mrz
2014

Nietzsches Beschreibung anerzogener Ametropie

„Wir sind ohne Bildung, noch mehr, wir sind zum Leben, zum richtigen und einfachen Sehen und Hören, zum glücklichen Ergreifen des Nächsten und Natürlichen verdorben und haben bis jetzt noch nicht einmal das Fundament einer Kultur, weil wir selbst davon nicht überzeugt sind, ein wahrhaftiges Leben in uns zu haben. Zerbröckelt und auseinander gefallen, im Ganzen in ein Inneres und Äußeres, halb mechanisch zerlegt, mit Begriffen wie mit Drachenzähnen übersät, Begriffs-Drachen erzeugend, dazu an der Krankheit der Worte leidend und ohne Vertrauen zu jeder eigenen Empfindung, die noch nicht mit Worten abgestempelt ist : als eine solche unlebendige und doch unheimlich regsame Begriffs- und Wortfabrik habe ich vielleicht noch das Recht zu sagen cogito ergo sum, nicht aber vivo, ergo cogito. Das leere "Sein", nicht das volle und grüne "Leben" ist mir gewährleistet, meine ursprüngliche Empfindung verbürgt mir nur, daß ich ein denkendes, nicht daß ich ein lebendiges Wesen, daß ich kein animal, sondern höchsten ein cogital bin. Schenkt mir erst Leben, dann will ich euch auch eine Kultur daraus schaffen!"


(Auszug aus Basler Vorträgen „Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten)

22
Mrz
2014

Fallbeispiel einer Infektion von Ametropie

In der Grundschule werden ametropische Infektionen demonstriert. Voraussetzung für diese Infektion ist das Vertrauen der Kinder in ihre Lehrerin.


Eines Tages erhalten sie in einer Unterrichtsstunde die Aufgabe, die von der Lehrerin eigens mitgebrachten Holzwürfel abzuzeichnen.


Als die Lehrerin aber kontrollierend durch die Reihen geht, muss sie feststellen, dass die Zeichnungen ihrer Kinder ganz und gar nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Die zeichnerischen Ergebnisse gleichen eher Kartoffeln als Würfeln.


Die Lehrerin geht kopfschüttelnd an die Tafel und zeichnet exakt die geometrische Figur eines Würfels. Sie kommentiert streng: „So sieht ein richtiger Würfel aus!“ „Ihr aber habt Kartoffeln gezeichnet!“


Die Lehrerin weiß nicht, das Neunjährige einen Würfel natürlicherweise perspektivisch richtig zeichnen. Ihre Würfel sehen deshalb wie Kartoffeln aus.


Im Unterricht aber erfahren sie, dass sie sich nicht auf ihre Sinne verlassen können. Es gilt nicht das als richtig, was sie sehen, sondern allein das, was im Unterricht gesagt wird. So beginnen sie, nicht mehr genau hinzuschauen, sondern zu projizieren.

21
Mrz
2014

Anerzogene Ametropie (Fehlsichtigkeit)

Die vom Hirnvirus infizierte Wahrnehmung, Ametrie (von ἀμετρία ametría „Missverhältnis“ sowie ὤψ ōps „Auge“), ist keine angeborene, sondern anerzogene „Fehlsichtigkeit“.


Sinnenreize lösen unangepasstes, unscharfes Anpassen des Bewusstwerdens (Akkommodation) aus.
Inhalte werden von einer erheblich eingeschränkten Vernunft erfasst und interpretiert. Diese Einschränkung der Vernunft führt zur Irritationen des Wahrnehmens. Schein und Sein werden aufgrund einer dominanten Fantasietätigkeit verwechselt.


Wahrnehmen verkehrt sich in Projizieren (Wahr Nehmen).

20
Mrz
2014

Hirnvirus

Ein Hirnvirus wird analog zu einem Computervirus durch Information übertragen. Infizierende Information verstellt die Einstellung „Bewusstsein“ gleichsam so stark, dass Wahrnehmungen zunächst von der Fantasie statt vom Verstand interpretiert werden. Aufgrund solcher Verstellung wird dann wahrgenommen oder gedacht, was nicht wirklich vorhanden ist.

Im Umgang mit Begriffen geschieht so etwas nahezu ständig. Es werden unscharfe Begriffe gebraucht oder gar Begriffe, deren Bedeutung ungeklärt ist.

Ein täglich auftauchendes Beispiel ist der Umgang mit dem Begriff „Bildung“. Leute, die von Bildung sprechen, sind meistens nicht in der Lage, „Bildung“ zu definieren.
„Bildung“ ist folglich eine Information ohne Gehalt.

Um aber mit leerer Information wie Begriffshülsen umgehen zu können, ersetzt das Gehirn eine solche Leerstelle entweder durch eine fantasievolle Vorstellung oder durch Übergehen.

Ständiges Übersehen-Müssen von Leerstellen aber verführt das Gehirn wiederum zur unscharfen Verarbeitung von Information. Die Tätigkeit der Fantasie überwiegt die des Verstandes. Illusionen statt Einsichten überwiegen.

Das führt unweigerlich unmerklich zur Existenz in einer individuellen Scheinwelt. Nicht das ist, was wir erleben, sondern was wir erleben, ist!

Scheinwelten werden kaum bewusst. Sie werden als selbstverständlich unabdingbar hingenommen.

Die Langzeitwirkung einer Infektion durch den Hirnvirus zeigt sich vor allem in oberflächlichem Wahrnehmen und unkritischem Interpretieren. Das hat wiederum entsprechend unscharfe Kriterien von Entscheidungen zur Folge.

Das Gehirn arbeitet dann effektiv, wenn es mit Wahrnehmungen und Vorstellungen spielt.

In der Grundschule wird nahezu alles vermieden, was dem Gehirn gut tun würde. Kinder kommen aus ihrer Spielwelt, aber Spielen ist in der Grundschule unerwünscht. Kinder sind gewohnt, sich frei zu bewegen. Aber sich frei zu bewegen, das stört in der Grundschule.

Abrupte Einschränkungen des Spielens und der freien Bewegung rauben dem sich entwickelnden Gehirn die wichtigsten Voraussetzungen spielerischen Lernens und damit die Bedingungen der Möglichkeit schöpferischer Einfälle.

Jene, welche Kinder lehren, verstehen sich nicht auf kindgerechtes Lehren. So ist ihnen beispielsweise völlig fremd, dass das kindliche Gehirn nicht in der Lage ist, Fehler zu machen. Wenn das Kind etwas falsch macht, dann nur deshalb, weil es ihm nicht richtig erklärt worden ist.

Das größte Missverständnis besteht in dem, was Lernen durch Nachahmen genannt wird. Das Gehirn imitiert nicht nur, sondern versucht das Gesehene den eigenen Möglichkeiten anzugleichen. Dazu muss es aber zuerst herausfinden, wie das geht. Das, was dann wie Nachahmung aussieht, ist das Ergebnis sorgfältigen Beobachtens, Analysierens und Adaptierens des Wahrgenommenen.

Beispielsweise werden mit dem Fingerrechnen grundlegende Entwicklungsschritte vollzogen. Es ist für das Gehirn unumgänglich, die Finger zu benutzen, wenn es die Ergebnisse rechnerischer Operationen ermitteln soll. Um nämlich einen ordinalen Zahlbegriff bzw. Ordnungszahl auszubilden, ist es z.B. notwendig, an den Fingern Eins und Eins zählen zu können, um eindeutige Zuordnungen herzustellen. Nur so kann man ganz klar sehen, dass Zusammenzählen (Addieren) ein Zunehmen an Menge, ein Hinzufügen bedeutet. Auf dem Fingerrechnen als Methode durch systematischen Einsatz der Finger zu rechnen beruht schließlich der Erfolg des Dezimalsystems, weil eben das Wechseln auf die nächsthöhere Stelle am Ende der Fingerzahl praktisch ist.

Aber dieses praktische, körperliche Hilfsmittel wird im Grundschulunterricht untersagt. Damit wird dem Gehirn die Möglichkeit genommen, selbst zu erkennen, dass Kopfrechnen das Zusammenzählen vereinfacht bzw. beschleunigt.

19
Mrz
2014

Sokrates’ genialer Einfall

Der Verlust ihrer Götter lässt vielen Menschen ihr Dasein als sinnlos erscheinen. Immer mehr Fromme entziehen sich solcher Sinnlosigkeit, indem sie sich das Leben nehmen. Angesichts einer ständig wachsenden Selbsttötungsrate sucht Sokrates nach einem annehmbaren Ersatz für die verzweifelten Gläubigen.

Dem göttlichen Wesen entsprechend darf der religiöse Ersatz weder sinnlich vernehmbar noch vergänglich sein.

Der Mythos von der Vertreibung aus dem Paradies drängt jedem vernunftbegabten Lebewesen die Frage auf, ob eine solche Strafe überhaupt gerecht sein kann. Wie kann man jemanden überhaupt bestrafen, der nicht in der Lage ist, zu erkennen, was er tut.

Die Ungerechtigkeit der griechischen Götter sorgt dann letztendlich auch für den Untergang der mythischen Welt. Warum der christliche Gott angesichts der Ungerechtigkeit seinem Untergang entgeht, bleibt ungeklärt.

Das Bewusstsein von der Ungerechtigkeit der Götter lässt den Philosophen Sokrates die Frage nach dem stellen, was Gerechtigkeit eigentlich auszeichnet.

Nach Aristoteles ist Sokrates der erste, der nicht nur danach fragt, woraus etwas geworden ist, sondern danach, was es ist (τί ἐστι).

Ziel des Sokratischen Fragens ist eine allgemein gültige, unbezweifelbare Definition (ὁρισμός), die er in Gesprächen mit seinen Gesprächspartnern entdecken will. Dabei gibt sich Sokrates nicht mit einzelnen Fällen oder Beispielen einer Sache zufrieden.

So fragt er nicht nach Beispielen gerechten Handelns, sondern möchte wissen, was die Gerechtigkeit selbst ist. Er fordert seine Gesprächspartner auf, das Allgemeine (καθόλου, wörtlich: hinsichtlich des Ganzen) aus dem Einzelnen (ἕκαστον) herauszuarbeiten.

Das ist das, was bei aller Mannigfaltigkeit der Einzelfälle immer identisch bleibt. Aristoteles erklärt (Metaphysik, 1078b):

„Zweierlei ist es, was man mit Recht dem Sokrates zuschreiben kann: die Induktionsbeweise und die allgemeinen Definitionen; dies beides nämlich geht auf das Prinzip der Wissenschaft. Sokrates setzte das Allgemeine und die Begriffsbestimmungen nicht als abgetrennte, selbständige Wesen; die Anhänger der Ideenlehre aber trennten es ab und nannten dieses Ideen der Dinge."
Aristoteles nennt das Allgemeine, das vielem Besonderen zukommt, das Wesen (οὐσια) einer Sache. Er nennt den Begriff auch oft "λόγος und ὅρος", um die Notwendigkeit der sauberen Ab- oder Eingrenzung in Bezug auf das vielerlei Einzelne aufzuzeigen. Daher rührt auch der lateinische Ausdruck für Begriff „definitio“ (Abgrenzung).

Mit der Entdeckung des Allgemeinen bzw. Wesens findet Sokrates das gesuchte, sinnlich nicht mehr Vernehmbare, das allen einer Gottheit gleich, als Orientierung zu dienen vermag.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Wesen bzw. Sein des Seienden wiederum als Gott gedeutet wird.

18
Mrz
2014

Alternative zum Mythos

Über die Vertreibung aus dem Paradies selbst berichtet niemand. Dieser katastrophalste Augenblick der Menschheit wird verdrängt. Religionen vermeiden angestrengt eine redliche Offenlegung dieses Ereignisses. Philosophie vermag solchen Ursprung nicht in den Blick zu nehmen, und auch Kunst setzt nichts ins Werk.

Seit Jahrtausenden wird der Paradies-Mythos verdrängt. Andererseits wird von Religionen so getan, als hätte alles genau so stattgefunden. Niemand streicht diesen Anfang aus dem Buch der Bücher. Stattdessen sammeln sich weitere Mythen an. Das Buch Moses ist voll davon.

Es bleibt dabei, der Gott der Religionen verbleibt im Dunkel der Mythen.

Zu allem Unglück hat sich das Trauma Paradies tief ins Unterbewusste des Menschen eingegraben. Aber Erinnerungen sind nicht kräftig genug, um Wahrheit zu vergegenwärtigen. Ahnungen lassen vermuten, wesentlich Existentielles verloren zu haben.

Vage Vermutungen zwingen zu suchen. Diese Zwangsneurose nötigt zum Glauben an den strafenden Gott des Paradieses. Religionen aber schaffen so großartige Bestimmungen ihres Gottes, dass selbst Wissenschaften nicht zu widersprechen vermögen.

Sokrates und Platon sind bislang die einzigen Philosophen, denen es gelingt, ein annehmbares Komplement zum Mythos aufzuzeigen.

Um vor dem Göttlichen überhaupt bestehen zu können, muss die von den beiden Philosophen entdeckte Welt natürlich die gleichen Wesenseigenschaften aufweisen wie die göttliche.

Die philosophisch gedachte Welt darf nicht von dieser Welt, also von Menschen gemacht sein. Diese Welt muss ebenso unsichtbar wie ewig sein. Zudem muss sie für den menschlichen Geist unerreichbar bleiben.

17
Mrz
2014

Ausweg

Paradies, das ist der mythische Name für unbewusstes instinktives Verhalten. Das Ausbrechen aus dieser Welt des Unbewussten gilt dem Gott des Mythos als so schwere Sünde, dass er alle Nachkommen der ersten Menschen mit dem Tod bestraft.

Außerhalb des Paradieses erscheint Natur vergänglich. Den Menschen wird sehr schnell klar, dass sie der Verlust des Paradieses das Leben kostet.

Das fantasiebegabte Wesen sucht, diesem Schicksal auszuweichen und versucht eine schöpferische Umdeutung, um den scheinbar unvermeidlichen Tod nicht aushalten zu müssen.

16
Mrz
2014

Fantasie der Vernunft

Vernunft erwacht, weil der Instinkt versagt. Sinneseindrücke werden nicht mehr unmittelbar erfahren, sondern mittelbar gefiltert. Erinnerungen bzw. Erfahrungen überlagern sinnliche Wahrnehmungen und passen sie subjektiven Verhältnissen an. Die konditionierte Reiz-Reaktion Folge wird durch subjektives Empfinden verzögert und individuell verfremdet. Es wird nicht mehr sinnlich erfasst, was ist, sondern, was sein soll.

Wahrnehmen wird zu Wahr-Nehmen, weil durch Empfinden gebrochen. Das Aufbrechen konditionierter Reiz-Reaktion schafft den Zeitraum des Bewusstwerdens. Als Moment solcher Verzögerung ermöglicht Bewusstsein plötzlich Wahrnehmen zu erkennen. Der Aktion-Reaktion-Mechanismus wird durch Empfindungen blockiert und durch Erfahrungen interpretiert.

Das Erwachen der Vernunft geschieht als Bewusstwerden, das sich als Bilderleben spontan gestaltet. Vernunft scheint zunächst als Fantasie hervor.

Aus dem Paradies als instinktiv erfahrbare Wirklichkeit wird fantastisch gestalteter Traum. Der Gott des Paradieses überlebt Jahrtausende als Traumgeburt erwachter Vernunft.

15
Mrz
2014

Verführung

Alles fängt damit an, dass eine Frau ihren Mann mit einer Frucht vom verbotenen Baum der Erkenntnis verführt. Die Wirkung dieser streng verbotenen Frucht ist verheerend. Ihre Neugierde kostet beiden das Paradies.

Die Vertreibung aus dem Paradies ist ein rein neuronaler Vorgang. Durch die Frucht vom Baum der Erkenntnis wird das Gehirn vergiftet bzw. mit dem Hirnvirus der Vernunft infiziert.

Diese Infektion zerstört den Instinkt. Sinnenreize werden blockiert und verfälscht, insofern sie überhaupt weitergeleitet und nicht unterdrückt werden. Das infizierte Lebewesen erfährt nichts mehr unmittelbar, sondern nur noch mittelbar, gefiltert bzw. gefärbt durch eigene Erfahrungen. Durch diese Filterung bildet sich eine Art Ich-Bewusstsein aus. Dieses neuronale Gebilde lässt die Schuldzuweisung durch den Mythos als völlig absurd erscheinen. Wie kann sich jemand versündigen, ohne erkennen zu können?

Das, was der Mythos als Sünde betrachtet, ist nicht mehr als instinktives Verhalten. Indem Gott die beiden Menschen aus dem Paradies vertreibt, bestraft er sie, nur weil sie dem von ihm selbst eingegebenen Trieb, der Neugier, folgen.

Der Verlust des Paradieses bedeutet den Verlust des Instinkt und damit den Schwund geglückter Existenz im Augenblick. Der Mensch wird zum unglücklichsten aller Lebewesen.

14
Mrz
2014

Unabsehbare Folgen einer Verführung

Mythen erzählen von einer verlorenen Heimat der Menschheit. Fast alle Völker der Erde kennen Mythen über die Entstehung der Welt und des Menschen und darüber wie sich der Mensch von Gottes ursprünglicher Schöpfung entfernt.

Allen Paradies-Mythen liegt eine gemeinsame spirituelle Botschaft zugrunde. Danach existierte vor aller Vergänglichkeit der Natur eine ursprüngliche unsterbliche Welt, in der die Menschheit ihre Heimat hatte.

Tief in der Seele liegt die Erinnerung an dieses ursprüngliche Zuhause verborgen. Viele Menschen spüren in sich auch nach Jahrtausenden noch eine tiefe Sehnsucht nach ihrer unsterblichen Heimat.

Sie machen sich deshalb auf, um jenen inneren Weg zu suchen, welcher sie dorthin zurück führt. Einige von ihnen wählen für ihre Suche einen religiösen Bereich aus, weil sie ihre Sehnsucht als göttlichen Ruf deuten. Andere wiederum versuchen sich in der Philosophie, um den Urgrund ihrer inneren Suche zu entdecken. Künstlerisch begabte Menschen aber versuchen, ihre Sehnsucht selbst ins Werk zu setzen.

13
Mrz
2014

Sukzesssion

Bewusstwerden vollzieht sich als Abfolge von Perspektiven oder Aspekten des Wahrnehmens. Im Strudel seiner Bilderflut kämpft ein vernunftbegabtes Wesen um sein Überleben. In den letzten Augenblicken seines Daseinskampfes wird es vom Unsinn diese Streites überfallen.

Der Tod hat Mitleid mit diesem Trottel und hält die Zeit an. Er flüstert ihm zu, dass er seine Seele vergessen muss, wenn er Ruhe finden will. Aber ewige Ruhe, das ist dem Idioten zu viel. Also lässt ihn der Tod aus der Zeit fallen, damit er vom Beginn des Endes künde.

12
Mrz
2014

Vorschein des Künstlerischen

Die zwölf Komponenten des Bewusstwerdens regeln den Modus der Bewusstseinsorganisation. So betont Intuition künstlerischen Schaffens vor allem Aktivitäten des Vorbewussten. Empfinden, Fühlen Erfahren und Erinnern erzeugen ein intuitives Innenbild.

Musiker hören Melodien, Poeten oder Lyriker erfahren thematische Eingebungen, Maler schauen Formen und Farben, Wissenschaftler oder Techniker sehen Möglichkeiten, Ideen umzusetzen.

Allen Eingebungen ist gemeinsam, dass sie unmittelbar verwirklicht werden wollen. Eine originelle Idee, über die zu lange nachgedacht wird, löst sich auf. Intuitive Textvorgaben wollen umgehend sprachlich festgehalten sein. Intuitives Vorgehen ist häufig dadurch gekennzeichnet, dass im Nachhinein das Zustandekommen einer Lösung nicht mehr reproduzierbar erscheint.

Künstlerisches Organisieren des Bewusstseins kann Wissenschaftlern zueigen sein, muss es aber nicht. Philosophen dagegen dürften ohne dieses nicht zurechtkommen.

Empfinden, Fühlen, Wahrnehmen spüren konstituieren jenes Vermögen, welches die Griechen „idein“ nannten.
Sie meinten damit die Begabung, Ideen zu schauen.

11
Mrz
2014

Phänomen des Schöpferischen

Schöpferisches Bewusstwerden organisiert sich den zwölf Perspektiven oder Aspekten gemäß in zwölf Formen des Wahrnehmens als: sinnliches Empfinden (1), Fühlen (2), Wahr-Nehmen (3), Betrachten (4), Beobachten (5), Verallgemeinern (6), Begreifen (7), Folgern (8), Anwenden Versuchen (9), Werten (10), Vereinfachen (11), Formulieren (12).

Einstellungen regeln, ob sich Bewusstwerden alltagstauglich vereinfachend oder schöpferisch vervielfachend organisiert. Im einfachen alltäglichen Fall verkürzt sich Bewusstwerden auf Erfassen, Identifizieren und Reagieren.

Normalerweise geschieht Bewusstwerden vereinfacht (3 statt 12 Konstituenten). Das Erhöhen auf 3 + x Konstituenten bedarf besonderer Anstrengungen (Konzentration).

Ff

10
Mrz
2014

Irritation

Die Geschichte des Denkens beginnt mit einer Irritation des Wahrnehmens. Durch Verwechseln von Vorstellungen mit Sinneseindrücken wird das, was Fantasie gestaltet, für wirklich gehalten. Der Mensch hält Schein für Sein. So gestaltet die Fantasie aus einer katastrophalen Überschwemmung den Unmut der Göttin der Erde. Eine solche Auslegung fordert die Bereitschaft, Opfer zu bringen, statt nach Ursachen und Gründen einer Überschwemmung zu fragen. Die Fantasie schafft so Bedingungen der Möglichkeit einer Götterherrschaft (Mythos bzw. Mythologie).
Als Scheinauslegungen des Seins beherrschen Religionen bis heute das menschliche Dasein.

Seit 16 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F.A. Schmid

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