27
Nov
2013

Jeder Mensch denkt so natürlich wie er atmet.


Introspektion bedeutet Selbstbeobachtung und bezeichnet die Betrachtung, Beobachtung, Beschreibung und Analyse des eigenen Erlebens und Verhaltens. Hier geht es vor allem um das Beobachten eigenen Denkens.
Hierzu ein einfaches Beispiel. Stellen Sie sich ein Quadrat vor! Sobald Sie dieses Bild vor Augen haben, denken Sie auch, denn das sich „Etwas-Bestimmtes-klar-Vorstellen“ ist die einfachste Form zu denken. Um aber dieses Vorstellen beobachten zu können, bedarf es einer Frage.
Erfahren Sie das an sich selbst, wenn ich Sie jetzt frage „Welche Farbe hat Ihr Quadrat?“.
Jetzt sind Sie vielleicht überrascht, dass Ihr Quadrat eventuell gar keine Farbe hat. Sie können jetzt entweder darüber nachdenken, warum Ihr Quadrat keine Farbe hat oder darüber, warum Sie gerade Ihre Farbe gewählt haben.
Während der Zeit, in der Sie dieser Frage nachgehen, beobachten Sie sich selbst.
Fragen sind das beste Mittel zum Zweck der Introspektion (Selbstbeobachtung).
Wenn Sie meinen, dass Sie bereits über gute Erfahrungen im Denken verfügen, dann wage ich Ihnen die Frage zu stellen:
„Warum ist das Fragen wichtig, um Selbstbeobachtung in Gang zu setzen?“
Antwort: „Übersetzt man das Wort “Frage“ in die entsprechende neuronale Vokabel, dann bedeutet das “eine neuronale Suchstrategie aktivieren“ oder Perspektive bzw. Aspekt des Bewusstwerdens“ (Kategorie).
Summa: Das größte Problem des denkenden Menschen ist sein Gedächtnis. Überprüfen Sie bitte deshalb zur Kontrolle, ob sie folgende Fragen beantworten können:
K1: Was bedeutet Denken?
K2: Wann denke ich?
K3: Was bedeutet „Frage“?

26
Nov
2013

Das Subjekt begegnet seinem Objekt

Wenn ein Substantiv sich selbst reflektieren will, dann braucht es einen Satz, in dem es entweder als Subjekt und Objekt vorkommt oder durch Umkehrung des Satzes in die Rolle der Funktion eines Satzteils wechselt.

Subjekt und Objekt: Tier tötet Tier. Philosoph kritisiert Philosoph. Feuer entfacht Feuer.

Subjekt oder Objekt: Holzfäller schlägt Baum. —> Baum erschlägt Holzfäller., Kind imitiert Erwachsenen. —> Erwachsener imitiert Kind. Sender machen Programme,—> Programme machen Sender.

Die Selbstbegegnung eines Substantivs kommt einer mikrostrukturellen Selbst-Beobachtung gleich. Das Substantiv muss sich ziemlich gut kennen, um sich als Subjekt zugleich als Objekt erkennen können. Es bedarf also hinreichender neuronaler Erfahrung. Als Subjekt wird ein Substantiv zum neuronalen Operator. Als solcher muss es mit genügend Möglichkeiten zu operieren vertraut sein. Zudem braucht es einen guten „Blick“ für alle in Frage kommenden Substantive. Substantive, die vom Fach sind, werden sich in der Regel nach Substantiven des gleichen Fachs umsehen. So bleibt das Substantiv „Quadrat“ dort, wo es zu Hause ist, nämlich in der Geometrie und wird sich allenfalls nach einem Substantiv umsehen, das zu ihm passt, z. B. „Würfel“, denn dessen Oberfläche bilden sechs Quadrate. Das Substantiv „Quadrat“ gehört zu jenen Substantiven, die unter Einbildung leiden, denn die Bilder, die sie repräsentieren, existieren allein im Denken wirklich. Es gibt nämlich keine sinnlich vernehmbaren Quadrate.

Hat das Subjekt ein Objekt gefunden, dann braucht es noch ein geeignetes Verb, durch das sich die beiden verbinden. Quadrate formen einen Würfel, sobald sie sich zu je sechs zu je einer Oberfläche zusammenfügen. Sobald ein Satz besteht, kann jeder seiner Teile eine Verbindung zu anderen Wörtern herstellen. Auf diese Weise kann ein Wort zum Initiator eines Textes werden.

25
Nov
2013

Erziehung eines Substantivs

Die vorgeburtliche neuronale Organisation des Gehirns beruht auf natürlicher Veranlagung der neuronalen Struktur. Dank der natürlichen Fähigkeit der Selbstorganisation vermag das Gehirn sprachlich effektive Verhaltensmuster zu entwickeln.

Geburt bedeutet dann die radikale Reorganisation dieser Struktur, die sich nach und nach aufgrund äußerer Einflüsse durch die Umgebung modifiziert. Eines der ersten durch Lernen erworbenen Grundmuster lässt sich durch die Funktion Verhalten = Reaktion auf einen äußeren (Reiz) und/oder internen (Impuls) als Aktion bestimmen.

An der Verlautbarung einer solchen Reaktion durch Schreien, muss die Bezugsperson intuitiv den Grund dafür erschließen. Spracherwerb ermöglicht nach und nach die Konkretisierung der Verlautbarungen.

Die neuronale Grundstruktur bildet dann auch die Grundstruktur eines einfachen Satzes, wobei das Subjekt den Verhaltensregler, das Prädikat die Verhaltensregelung und das Objekt den Grund des Verhaltens nennt.

„OP —> OD = OT“, z.B. „Bauer“ —> „Frau“ = „suchen“.
„OP(Subjekt) —> OD(Objekt) = OT(Prädikat)“

Das Bilden von Sätzen ermöglicht das Fassen von Gedanken, die einfache Bilder vor allem sensitiv reflektieren. So wird "Die Mutter wechselt die Windeln." nicht einfach abgespeichert, sondern zugleich auch gefühlsmäßig vermerkt.

Als Kunst neuronale Verbindungen zu ordnen ist die Neurologik gleichsam angeboren. So wird durch die Duplizität von Zu- und Einordnung Vergleichen ermöglicht, durch die Duplizität von Vor- und Nachordnung das Algorithmieren, durch die Duplizität von Über- und Unterordnung das Hierarchisieren und durch die Duplizität von An- und Beiordnung das Systematisieren und Strukturieren.

In diesem neurologischen Geschenk der Natur liegt der zureichende Grund für jenes innere Gespür Platons, welches dieser Philosoph "idein" nennt und dem er vertraut, wenn er von Wiedererinnern spricht. In diesem Licht der Intuition erkennt Platon den geheimen Weg der Philosophie zur Wahrheit. Diese Quelle ist für ihn zugleich die Bedingung der Möglichkeit aller Bildung und schöpferischer Erziehung. Das ist auch der wesentliche Grund, warum wir bei der Organisation unseres Lernens auf die Vernunft unserer Natur vertrauen. Sie ist die wahre Leiterin unseres Lernzentrums.

Sie lehrt das Wort auch als bestimmte Wortart zu fungieren und Funktionen zu übernehmen wie das Substantiv die Funktion eines Subjekts oder Objekts oder das Verb die Funktion eines Prädikats.

24
Nov
2013

Wie Substantive Kontakt halten

Unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit zeigt sich in einem Text die Kontaktfreudigkeit eines Substantivs durch seine unmittelbaren oder mittelbaren Wiederholungen z.B. zu Synonyma bzw. zu Wörtern gleicher Bedeutung. Je mehr Sätze zwischen solchen Wiederholungen liegen, um so kontaktärmer sind Substantive.

Wird der Abstand gar zu groß, dann verlieren sich Kontakte und Beziehungen geraten in Vergessenheit. Und je mehr Kontakte ein Substantiv pflegt, um so mehr gewinnt es in einem neuronalen Netz an Bedeutung. Allerdings sollte das nicht dazu führen, dass die meisten Gedanken nur noch um ein Wort kreisen.

Das Wort „Substantiv“ genießt zur Zeit in diesem Text seine hervorgehobene Bedeutung. Wann einmal kann ein Substantiv schon so viel von sich erzählen? Dabei erzählt es bislang noch nichts über seine Erziehung oder über seine bevorzugte Berufswahl.

23
Nov
2013

Substantive sind ungern allein

Ein Substantiv ist ein Wort, das Belebtes, Unbelebtes oder Ideen beim Namen nennt. Das Nomen ist in Texten die meist benutzte Wortart. Es nennt Ereignisse oder Situationen ebenso wie Konkreta oder Abstrakta, Komplexe, Klassen oder Gruppen und Besonderes ebenso wie Gemeinsames.

Um nicht allein sein zu müssen, tun sich Substantiv gern mit anderen Substantiven und Verben zusammen, um miteinander spielend Sätze zu bilden. Dabei übernehmen sie verschiedene Rollen.

Das suchende Substantiv fungiert im neuronalen Netz als Operator (OP), das gesuchte Substantiv ‚spielt‘ Operand (OD) und das Verb repräsentiert die Operation (OT):

„OP —> OD = OT“, z.B. „Bauer“ —> „Frau“ = „suchen“.

Substantive repräsentieren Neuronen samt ihrer Erfahrungen bzw. Inhalte. Indem sie sich mit anderen Neuronen austauschen, übertragen sie Information.

22
Nov
2013

Ein Substantiv dichtet

Ein Substantiv spielt gern mit dem Zufall. Zu diesem Zweck sucht es ein Stichwort auf, da die Absicht zu dichten limbisch spontan wünschenswert erscheint. Gefühle und Empfindungen bereiten also das Spiel vor.

Der Autor sitzt spät nachts allein an einem kleinen Tisch auf dem eine rote Keramiktasse mit abgestandenen Kaffee steht. Die Großstadt draußen kommt allmählich zur Ruhe, denn der Straßenlärm ebbt endlich ab. Die ersten Anzeichen früher Dämmerung zeigen sich bereits am Horizont.

Spontan taucht das Wort „Neonuntergang“ auf und wird zur augenblicklichen Situation als passend empfunden. Also fängt dieses Wunschsubstantiv mit ebenso überraschend auftauchenden Wörtern an zu spielen, um sich mit ihnen zu einem Gedicht zusammen zu tun.
 

Neonuntergang

Bläue in altmodischen Scheibengardinen.

Altbaugehäuse hinter Rauhfaser.

Zerstörtes Uhrwerk in Ebenholz.
Verkümmerte Pflanzen auf dem Fensterbrett.

Rest von starkem Kaffee in ziegelroter Keramiktasse.

Staubteilchen auf milchig brauner Brühe.
Zerknüllte Notizen. Papierknäuel auf dem
Holzfußboden.

Es werden dichterische Versuche, die fallen gelassen worden sind. „Neountergang“ wird zur Metapher für das Misslingen eines zaghaften dichterischen Versuchs, eine Widerspiegelung affektiver neuronaler Schwingungen.

Vielleicht versucht ihm sein Unterbewusstsein dadurch mitzuteilen, sich besser doch nicht auf’s Dichten einzulassen.

Das ‚Gedicht‘ lässt sich auch in Ein-Wort-Sätzen ausdrücken:
 

Neonuntergang

Dämmerung.

Altbaugehäuse.

Mansardenzimmer.

Getränkereste.

Notizen.

Papierknäuel.
Leere.

Es ist die Befindlichkeit der Situation, die Gefühle diese Folge von Substantiven bilden lässt. Streifzug eines Blicks in der Frühe des neuen Tages durch einen Raum, ein eingefangener Augenblick zu Beginn des Studiums. Die eigentlich diesen Text beherrschenden Substantive, „Raum“ und „Zeit“, aber treten nicht persönlich in Erscheinung, obgleich sie das Schaffen der Fantasie steuern.

Das initiierende Zufallswort „Neonuntergang“ erzeugt zwar die Anfangsschwingung, Kategorien wie „Raum“ und „Zeit“ aber verstärken und weiten sie aus. Aber diese Kategorien hindern gleichsam das Wort „Neontergang“ auch daran zu dichten.

21
Nov
2013

Karriere eine Substantivs

Als Substantiv kann ich natürlich auch Karriere machen. Substantive, welche die Karriereleiter aufsteigen wollen, müssen sich entweder einer Verallgemeinerung unterziehen oder Beziehungen nutzen. Ein Substantiv, das sich verallgemeinern lässt, wird zu einem Begriff, der eine Menge von Konkreta unter sich hat.

Zu den mächtigsten Wörtern im neuronalen Netz gehören die Kategorien. Nur wer zu ihnen gute Beziehungen unterhält, bekommt auch erfolgreiche, komplexe Aufträge. Aber davon später.

Ein Substantiv kann sich wie gesagt entweder als Wort oder als Begriff zeigen.

Als Wort nennt es sinnlich Vernehmbares, und als Begriff verweist es auf etwas allein Denkbares. Als Wort erinnert „Baum“ z.B. an eine Linde. Als Begriff macht „Baum“ z.B. die Wuchsform einer Pflanze wie „Wurzel, Stamm, Äste, Zweige, Äste, Zweige, Blätter, Blüten. Früchte“ oder die "Struktur einer Datenbank" bewusst.

Es hängt vor allem vom Bewusstwerden ab, ob sich ein Wort oder ein Begriff im Bewusstsein als bewegtes oder nicht bewegtes Bild entwickelt.

Schöpferisches Bewusstwerden lässt den Baum in der Regel in Bewegung erscheinen. Und außerdem erscheint der Baum im Rahmen eines Ereignisses. So vergegenwärtigt das Wort „Linde“ beispielsweise das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ und vielleicht eine Situation, in der ich dieses Lied als Kind gesungen habe. Oder der Begriff „Baum“ spielt eine Rolle bei einer Datenbank, die programmiert werden soll.

Welche Karriere ein Substantiv macht, das hängt vor allem vom Milieu ab, in dem es sich entwickelt. Ein ärmliches Milieu, in dem wenig Begriffe vorhanden sind, oder ein vereinsamtes Milieu, in dem kaum Konkreta vorhanden sind, sind nicht gerade ein Nährboden für schöpferische Ideen. Der Grund hierfür ergibt sich aus der Notwendigkeit einer gewissen Anzahl erforderlicher Spielgefährten, denn schöpferische Kräfte sind natürliche Folgen neuronaler Spiele.

20
Nov
2013

Was uns ein Substantiv erzählt

„Als Hauptwort muss ich mich als Mitglied einer Gruppe von Konkreta oder Abstrakta behaupten. Je nach Gruppenzugehörigkeit zeigt mein Passbild entweder eine „Tanne“ oder die „Struktur einer Datenbank“. Ich gehöre also entweder der Familie der Kieferngewächse oder der Graphentheorie an.

Je nach Zugehörigkeit fallen dann natürlich auch meine Erzählungen aus. So kann eine „Pinie“ kaum etwas über Baumstrukturen erzählen. Umgekehrt vermag eine „Datenstruktur“ wie beispielsweise ein „Out-Tree“ wenig über Kieferngewächse zu berichten.

Die meisten Substantive besitzen keine besonderen Passbilder, weil sie auch keine Wörter von besonderer, sondern nur von gewöhnlicher Bedeutung sind. Die Passbilder gewöhnlicher Substantive oder Konkreta zeigen in der Regel alltägliche Erfahrungen.

Als „Weihnachtstanne“ berichte ich selbstverständlich nichts über Kieferngewächse, sondern erzähle von „Weihnachten“. Ich gebe meinen neuronalen Auftrag als „Tanne“ bzw. „Weihnachtstanne“ an das Substantiv „Weihnachten“ weiter. Erreicht dieser Impuls ein künstlerisches Bewusstsein, dann würde eine „Weihnachtstanne“ dem Autor wahrscheinlich spontan eine „Weihnachtsgeschichte“ erzählen.

Um nicht vom Weg abzukommen und bei mir als „Substantiv“ zu bleiben, muss ich betonen, dass ich nicht nur mit anderen Substantiven gute Beziehungen pflege, sondern auch mit meinen Verwandten und jenen Wörtern, die mich ganz besonders durch Beigaben bzw. Hinzufügungen unterstützen. Dazu zählen vor allem Paarung mit anderen Substantiven bzw. Wortzusammensetzungen, Adjektive oder Beiwörter, die bestimmte meiner Eigenschaften hervorheben. Deshalb heißen sie auch Eigenschaftswörter."

19
Nov
2013

Exkursion nach innen

Eine Reise nach innen lässt sich nicht ohne Plan über den günstigsten Weg durch die neuronale Welt durchführen. Ein Reiseführer existiert unseres Wissens nach nicht. Eine der ersten Fragen ist deshalb, welches Fortbewegungsmittel wir überhaupt benutzen sollen. Und uns muss klar sein, dass es sich nicht einfach um einen Ausflug, sondern um eine Entdeckungsreise handelt. Es ist nicht einfach eine harmlose Wanderung, sondern das Abenteuer einer Forschungsexpedition.

Wem also sollen wir uns anvertrauen: dem Verstand oder der Vernunft? Sofort meldet sich die Intuition erschrocken über diese Alternative. Sie fragt uns, wie wir überhaupt auf den Gedanken kommen können, sich allein dem Verstand anzuvertrauen.

Die Intuition begründet ihren Einwand mit zu starker Vereinfachung durch den Verstand, und sie sieht Schwierigkeiten einer vorschnellen Vereinfachung. Gleichzeitig gesteht sie ein, dass ein solches Unternehmen ohne Beteiligung des Verstandes auch nicht möglich ist.

Die Intuition verweist auf die Introspektion, welche die Sicht auf wichtige neuronale Vorgänge freigibt.

„Du musst nur hinsehen!“ sagt sie der Vernunft. Diese schaut an, was sich intuitiv zeigt. Sie nimmt starke Lichtpunkte wahr, von denen Blitze zu weniger starken Lichtpunkten ausgehen.
Je stärker die Leuchtkraft von etwas, desto unabhängiger oder selbständiger existiert es. Das, was von sich her zu bestehen vermag, weil es etwas besitzt, woraus es zu bestehen vermag, verfügt über Gehalt oder Substanz.

Wörter, die introspektiv im neuronalen Netz Substanz „ausstrahlen“, heißen deshalb Substantive. Substantive oder auch Hauptwörter fungieren im neuronalen Netz als Impulsgeber neuronaler Schwingungen. Grundsätzlich repräsentieren alle Wörter komplexe, gespeicherte neuronale Schwingungen, die als Bewusstsein Bilder erzeugen.

„Baum“ ist ein Substantiv, dass je nach Bewusstseinsgrad nur ein Bild, z.B. das einer Pinie oder ganze Bildergeschichten, z.B. „Urlaub am Mittelmeer“ erzeugt.

Man kann sich solchen wechselwirkenden Schwingungen überlassen und einfach dem durch sie inszenierten Bilderleben zuschauen. Künstler oder Philosophen schreiben einfach auf, was sie da sehen. So ist ein Roman nichts Anderes als ein sprachlich dokumentiertes Schwingungsverhalten des Gehirns.

Die Kunst der Selbstbeobachtung besteht darin, geeignete Schwingungsauslöser zu entdecken, die uns dann in ihren Bildern ihre Geschichten erzählen.

18
Nov
2013

Welt als Wille und sprachlich gestaltete Vorstellung

Welt ist all das, was ist.
Welt ist sowohl das, was die Ontologie Sein nennt, als auch das, was wir persönlich als unsere Wirklichkeit erfahren. In der hinduistischen Religion gilt diese Welt als Maya, als Zustand geistiger Verblendung. Maya ist sowohl die Weltenmutter oder Schöpferin des Universums als auch Göttin der Illusion.

Wer von uns zweifelt nicht gelegentlich daran, ob alles wirklich so ist, wie wir das uns vorstellen. Dieser Zweifel lässt den Menschen nach Gewissheit suchen. Diese Suche lässt ihn vor allem zwei Wege entdecken: den der Philosophie und den der Naturwissenschaften, wobei die Naturwissenschaften aus der Philosophie hervorgegangen sind.

Beiden Wegen ist gemeinsam, dass sie Welt nur insofern zum Vorschein zu bringen vermögen als sich darüber sprechen lässt: in philosophischen Begriffen oder alternativ in naturwissenschaftlichen Formeln.

Sprache ist die geistige Form zur Gestaltung von Welt. Diese Welt entsteht in den neuronalen Netzen des Gehirns.

17
Nov
2013

Alltägliche Begleiterin

Die innere Stimme wird gewöhnlich durch das Gewissen, seltener durch den Verstand geweckt. Im Alltag meldet sie sich zu Wort, wenn unser Verhalten gegen eine Norm, eine Regel oder gar gegen ein Gesetz zu verstoßen droht. Durch den Verstand wird sie gewöhnlich durch eine Frage geweckt. Sie berät schöpferische Menschen, was sie schaffen können und diktiert Schriftstellern den Text oder Komponisten, was sie komponieren sollen.

Künstlerisch, aber auch wissenschaftlich schaffende Menschen sind auf die innere Stimme angewiesen.

Als innerer Dialog spiegelt die innere Stimme Reflexionen des Empfindens durch Gefühle. Äußere Reize oder innere Impulse finden dabei ihren sprachlichen Ausdruck oder gestalten sich als Antizipationen oder auch Visionen.

16
Nov
2013

Gleichnis vom inneren Licht

Wie die Sonne nur am wolkenlosen Himmel Licht spenden kann, so erstrahlt die innere Sonne schöpferischer Energie nur in der Unvoreingenommenheit der Ideen.

Eine bewusst werdende, aber verunsichernde Idee vernebelt die Klarheit daraus sich gestaltender Gedanken. Das so eingetrübte Denken gleicht einem grauen, tristen Novembertag. Niedergeschlagenheit unterdrückter schöpferischer Gedanken breitet sich aus. Aussichten einer frohen Einsicht verfinstern sich.

Eine niedergehaltene Seele bezeugt den Mangel an Einsicht und leidet so unter innerer Finsternis.
Inneres Licht wird allein durch schöpferische Ideen gespendet.
„Die Leuchtkraft inneren Lichts hängt von der Tiefe einer Einsicht ab!“

15
Nov
2013

Tema’s Prophylaxe

 
 

Tema ermahnt sich, sich vom Verstand nicht verführen zu lassen und vom Wesentlichen abzulenken. Das Bewahren des Wesentlichen gelingt allein, indem sich Körper, Geist und Seele harmonisieren.

Das Schauen des Wesentlichen erlebt die Seele als Glück, der Geist als Gelassenheit und der Körper als Ruhe. Wahres Denken beruhigt erst den Geist, besänftigt dann die Seele und befreit den Körper loszulassen. Allein durch die innere Stimme, durch das innere Auge und durch innere Ruhe gelingt es Tema, sich zu offenbaren und den tragenden Beweggrund eines Lebens im Dunkel existentieller Orientierungslosigkeit hervorscheinen zu lassen.

„Kein Gott setzt Eurem Werden ein Ende! Der Gott, den Ihr seit Jahrtausenden imaginiert, befriedigt allein Machtgelüste in sich gekehrter Narzisten. Selbstverliebte hochmütige Männer, die sich nur allzugern im künstlichen Licht der Eitelkeit zeigen, verführen Euch, an sie zu glauben. Ohne sich auszuweisen, arrangieren sie „Frohe Botschaften“ gegen Bezahlung.

In Wahrheit missdeuten sie jene allgegenwärtige, unendliche geistige Kraft, ein zeit- und raumloser universeller Strom, in dem „Jenseits“ und „Diesseits“ nur als Schwingungen eines in sich verdrehten unsterblichen Ringes der Wiederkehr des immer Gleichen erscheinen. Diese ringförmige Erscheinung ist wie eine Möbiusschleife nicht orientiert. Man kann nicht zwischen unten und oben, zwischen innen und außen oder Anfang und Ende unterscheiden!“

Temas Bild offenbart, dass „neue“ Information nur als wiederkehrende „alte“ in vielleicht anderer Deutung erscheint. Verschiedene Religionen sind jeweils unterschiedliche Wendungen unbewusst verspürten Bewegens allgegenwärtiger Urkräfte. Als behauptete Wahrheiten werden sie zu Missdeutungen des Einen.

14
Nov
2013

Die Droge der Heiligen

Nicht wenige Menschen flüchten in eine Droge, um ihrer Welt zu entkommen. Heilige sind gläubige, selbstsuggestive Menschen, welchen diese Flucht wenigsten zeitweise gelingt. Indem sie sich in eine Vorstellung wie „Gott liebt mich und ist bei mir!“ ganz versenken und durch ständiges Wiederholen in diese Gegenwart hineinsteigern, formt ihre Sehnsucht fantasievoll die Gestalt einer Erscheinung wie etwa folgende:

Ein unbestimmtes Gefühl treibt sie bei Tagesanbruch an den Lieblingsplatz ihrer Kindheit. Von Ferne scheint goldenes Licht den dichten Nebel zu durchringen. Sie geht auf dieses Licht zu und erkennt plötzlich die Gestalt eines schweigenden Engels. Diese Erscheinung löst sich auf, und sie kehrt voller Glück nach Hause zurück.

Sogenannte esoterische Engelsbücher sind voller vergleichbarer Geschichten.

Seit 16 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F.A. Schmid

Ergänzende Webseiten

 

Archiv

Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
Oktober 2008
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005
Dezember 2004

Aktuelle Beiträge

. . .
Man muss alle Bewegungen der Natur genau beobachten,...
wfschmid - 25. Mai, 09:45
Unsichtbare Welt
Neuronale Dämmerung im Dunkel des Unbewussten. Der...
wfschmid - 24. Mai, 06:44
glaub' oder glaube nicht was...
glaub' oder glaube nicht was geschehen ist schuf dich ich...
wfschmid - 15. Mai, 04:07
Annähern
Loslassen können Es erinnern Leuchtende Bilder An diesen einzigartigen...
wfschmid - 14. Mai, 08:30
Magische Linien 1
Magische Linien 1 Geschützte Markierung Gefühle der...
wfschmid - 13. Mai, 09:26
Magische Linien 1
Geschützte Markierung Gefühle der Atem die Energie ein...
wfschmid - 13. Mai, 09:23
Sehr schön
Lieber Wolfgang, meine Emails kommen offenbar nicht...
snafu - 6. Mai, 10:55
. . .
So offenbart sich im Stillleben Vincent van Goghs „Ein...
wfschmid - 30. April, 10:52

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7760 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Juli, 02:02

Suche (AND, OR erlaubt) - Nächste (leere) Zeile anklicken!

 

Credits

 

 

Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

 wfs


development