Intuitiver Beweis
Seele: „Die Intuition oder Empfindung ist die Fähigkeit, Einsichten oder subjektive Stimmigkeit von zu erlangen, ohne Gebrauch des Verstandes also ohne bewusste Schlussfolgerungen. Intuition ist Teil schöpferischer Entwicklungen. Der Verstand führt nur noch aus oder prüft bewusst die Ergebnisse, die aus dem Unbewussten kommen.
Ich stimme als einer emotionalen Einsicht zu, wenn diese von einem positiven Gefühl begleitet wird. Ich bin durch das da bzw. anwesend, was ich empfinde. Empfinden ist das, was mein Wesen ausmacht. Dieses Sein bevorzuge ich allem verstandesmäßigen Ordnen.“
Verstand: “Ich stimme Dir zu, dass es einer existen-tiellen Entscheidung bedarf, um zu erkennen, ob man der rationalen oder emotionalen Seite bewussten Verhalten zuneigt.“
____
[1] Hans Ludwig Held: Angelus Silesius. Sämtliche poetische Werke inI drei Bänden. (Band 1: Die Ge-schichte seines Lebens und seiner Werke. Urkun-den; Band 2: Jugend- und Gelegenheitsgedichte. Heilige Seelenlust oder geistliche Hirten-Lieder der in ihren Jesus verliebten Psyche. (Enthält auch: Bonus Conciliarius und Christliches Ehrengedächtnis des Herrn Abraham von Frankenberg]; Band 3: Cherubinischer Wandersmann. Sinnliche Beschreibung der vier letzten Dinge.) 2. Aufl. München 1924)
Seele: „Verstand, Du bist zu stur. Es geht mir um keine existentielle Entscheidung, sondern um sowohl emotionales als auch rationales Erkennen. Lass uns also nach dem suchen, was uns eint, und nicht nach dem, was uns trennt.
Vielleicht hilft uns folgende verrückte Idee weiter. Ich folge dem Mystiker Angelus Silesius in seiner Erfahrung, Gott als gleichsam rein subjektiven Rausch der Fantasie zu erfahren. Nehmen wir also einmal an, Gott existiert einzig und allein in der Fantasie des Subjekts. Ich nehme ferner an, dass diese Projektion dem unbewussten Spiel der Möglichkeiten zu verdanken ist. Auf Grund meiner Annahme behaupte ich nun, dass die subjektive Gotteserfahrung als ein Geschenk des allgegenwärtigen Spiels unendlicher Möglichkeiten zum Vorschein gelangt.
Man könnte das Spiel unendlich möglicher Möglich-keiten auch als einen der Natur innewohnenden Geist betrachten. Dieser unendlich allgegenwärtige Geist entzieht sich jeglichem wissenschaftlichen Denken und offenbart sich einzig und allein dem Glauben. Glauben bedeutet nunmehr das Vermögen, den Zuspruch des Geistes der Natur entweder emotional zu schauen oder rational wie beispielsweise Albert Einstein zu betrachten. Der Geist der Natur offenbart sich folglich ganz offensichtlich entweder dem Mystiker oder dem Genie!
Verstand: „Als eine wirklich entrückt verrückte Idee erscheint mir Deine Gottesidee, aber durchaus überaus interessant. Geist der Natur offenbart sich deshalb Mystikern und Genies, weil mystische Kontemplation und rein logische, physikalische Betrachtung den zureichenden Grund gemeinsam habe. Mystisches Schauen und reine Theorie gelangen einzig und allein durch transzendentale Fantasie des Unbewussten zum Vorschein.“
wfschmid - 23. Februar, 03:13
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks