Jenseits der Erfahrung - Wer Introspektion nicht beherrscht, sollte nicht unterrichten
„ERFAHREN“ bedeutet Sich verhaltend erleben
Intuition (von mittellateinisch intuitio = unmittelbare Anschauung, zu lateinisch intueri = genau hinsehen, anschauen) bedeutet die Fähigkeit, jenseits sinnlichen Vernehmens wahrzunehmen, um Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.
Diese Offenbarung geschieht unabhängig von theologischen Erklärungen. „Heilig“ besagt hier nicht mehr als tradiert unberührbar.
Die folgende Darstellung ist wesentlich metaphysisch.
Metaphysik (lateinisch metaphysica; griechisch μετά metá ‚danach‘, ‚hinter‘, ‚jenseits‘ und φύσις phýsis, ‚Natur‘ ‚natürliche Beschaffenheit‘) meint Kunst und Technik jede Erfahrung überschreitender reflexiver (innerer) Vorgänge.
Es geht um Widerspiegelungen im Bewusstsein, die sich tradiert philosophisch nicht erfassen lassen. Sokrates erwähnt dieses Phänomen und deutet es als Daimonion (altgriechisch δαιμόνιον daimónion, lateinisch genius) und nennt es ‚innere Stimme‘.
Augustinus von Hippo beschreibt dieses Phänomen im zwölften Buch seiner Bekenntnisse als „inneres Ohr“, dem sich die innere Stimme mitteilt:
„Wollt ihr sagen, es sei falsch, was die Wahrheit mit starker Stimme in das innere Ohr von der wahrhaften Ewigkeit des Schöpfers sagt, dass sein Wesen dem Wechsel der Zeiten nicht unterworfen ist und dass sein Wille nicht von seinem Wesen getrennt werden könne? Dass er deshalb nicht bald dieses wolle, bald jenes, sondern dass er es auf einmal, zugleich und immer alles wolle, was er will, nicht wieder und wieder, nicht bald dieses, bald jenes, so dass er hernach das wolle, was er früher nicht wollte, oder nicht wolle, was er früher wollte; denn ein solcher Wille ist wandelbar, und alles Wandelbare ist nicht ewig; unser Gott aber ist ewig. Ferner, was sie mir ins Innere Ohr sagt, dass die Erwartung der künftigen Dinge nicht zur Anschauung wird, wenn sie kommen; ferner, dass jede Richtung der Seele, die so dem Wechsel unterliegt, wandelbar und alles Wandelbare nicht ewig ist; unser Gott aber ist ewig.“ Dies stelle ich zusammen, vergleiche es und finde, dass mein Gott, der ewige Gott, nicht durch irgendeinen neuen Willen die Schöpfung gebildet habe und dass sein Wissen nicht den Wechsel des Werdens dulde.“
Die vielleicht bekannteste und zugleich früheste überlieferte Vision ist die des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch.
Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete. Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht. Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrannte.
Neugierig näherte sich Moses. Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden." Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach. Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin. Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Moses, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."
Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.
Moses macht erst gar nicht den Versuch, sich als Hirte darzustellen, der dazu nicht in der Lage ist, weil er ja nichts gelernt und aus sich gemacht habe und nur ein dummer Hirte geblieben ist.
Anders als bei Hildegard von Bingen wird Moses’ Vision nicht durch innere Prozesse vorbereitet und auch nicht theologisch, sondern religiös gedeutet.
Sie bleiben als Ereignisse des Glaubens natürlicherweise analytischem Denken verschlossen.
Sokrates und Platon sind Philosophen, denen es gelingt, ein annehmbares Komplement zum Mythischen aufzuzeigen.
Um vor dem Göttlichen überhaupt bestehen zu können, muss die von den beiden Philosophen entdeckte Welt natürlich die gleichen Eigenschaften aufweisen wie die göttliche. Die philosophisch gedachte Welt darf nicht von dieser Welt, also von Menschen gemacht sein. Diese Welt muss ebenso unsichtbar wie ewig sein. Zudem muss sie für den menschlichen Geist unerreichbar bleiben.
Dem Dichter Angelus Silesius werden die gleichen (inneren) Spiegelungen bewusst wie dem Philosophen Platon. Auch Platon betrachtet das Schauen der höchsten Idee als göttlich.
Durch die griechische Mythologie gelangt wahrscheinlich der erste, nämlich menschliche Grund der Götterwelt zum Vorschein.
Es sind besonders begabte Seher, durch welche sich Gottheiten gestalten. Solche fantastischen Inszenierungen werden durch Priester missbraucht, indem sie sich ihrer aus Machtgier bemächtigen. Sie vergiften natürlichen Glauben mit ihren Machtfantasien einer jenseitigen Welt.
Heilige verinnerlichen solche fantastischen Vorstellungen so stark, dass sie Möglichkeit und Wirklichkeit verwechseln. Aber ihr Gott lässt sich nicht verallgemeinern, sondern immer wieder erneut in jeder Seele besonders initiieren.
Angelus Silesius:
„Gott lebt nicht ohne mich
Ich weiß, dass ohne mich Gott nicht ein Nu kann leben,
Werd' ich zunicht', er muss vor Not den Geist aufgeben“.
Dass Kinder eine natürliche Tendenz, an Übernatürliches zu glauben, besitzen, ergibt sich aus einem Ungleichgewicht zwischen Vernunft und Verstand. So wird alles Unerklärbare durch Glauben und nicht durch Wissen geregelt. Auch Erwachsene regeln in ihrem Alltag Vieles mit Aberglauben.
Aber nicht nur der Glaube, sondern selbst unser Wissen erscheint uns vereinzelt dogmatisch. Ein Axiom beispielsweise gelangt gleich einem Dogma zum Vorschein. “Ich glaube an die Identität ‘a = a’ ” wie an die Dreifaltigkeit.
Viele Sätze beweisbaren Wissens gehen aus ursprünglich nicht beweisbaren Glaubenssätzen hervor.
Es scheint aber oft sehr schwierig, auszumachen, ob das Schauen innerer Spiegelungen des Unbewussten auf irgendeine Art und Weise Wahrheit offenbart.
Wird davon ausgegangen, dass der Mensch vernunftbegabt ist und die mythischen Hinweise eines Sokrates, Platons oder Moses zutreffen, dann verdanken sich diese einer besonderen unsinnlichen Wahrnehmung.
Der göttliche Funke bleibt eine innere Entladung, die sofort nach Absinken höchster Konzentration erlischt.
Das vernunftbegabte Lebewesen neigt jedoch dazu, physikalische Eigenschaften metaphysisch zu überhöhen.
Der Mythos gestaltet meteorologische Erscheinungen zu Göttern um. Es ist ursprünglich die griechische Göttin Ge, die gute oder schlechte Ernten verursacht.
Es ist Thor, der germanische Gott des Gewitters, der Blitze schleudert und donnert, wenn er grollt. Es ist ein Gott, den Moses im brennenden Dornbusch erblickt.
Aus überschärfsten Sinneseindrücken werden noch heutzutage Erscheinungen von Schutzengeln geboren.
Überhöhte Vorstellungen während des Bewusstwerdens kommen durch psychisches Verfremden physikalischer bzw. physischer Prozesse zustande. Wider alle verfügbaren Erfahrungen spielt die Fantasie ‚verrückt‘.
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“ Vernunft treibt Menschen unaufhörlich an, ihren Ursprung zu erforschen. So versuchen sie, sowohl ihre äußeren als auch die inneren Grenzen zu überwinden.
Allerdings scheinen die Fähigkeiten des Denkens für diese Grenzüberschreitungen nicht auszureichen. Aristoteles versucht sich mittels Annahme eines „unbewegten Bewegers“, der alles bewegt, entstehen und vergehen lässt. Thomas von Aquin interpretiert diesen ersten, selbst unbewegten Beweger als Gott, denn alles Existierende muss verursacht sein. Anfang aller Wirkursachen muss zwangsläufig eine Erstursache sein.
Analog gilt das auch für die Ordnung, die allem naturhaft Seienden innewohnt. Als Schöpfung gilt die Natur als Ganzes vielen als ein einziger Gottesbeweis, denn stark vereinfacht; „Von nichts kommt nichts!“
Alles, was über das Wesen Gottes Jahrtausende hindurch in Erfahrung gebracht werden konnte, ist so gut wie nichts.
Da wäre es sehr viel sinnvoller, sich an den Tractatus logicus Wittgensteins zu halten „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Nun lässt sich aber die unersättliche Neugier des Menschen nicht das Wort verbieten. Ganz im Gegenteil: Sprachlosigkeit verführt dazu, angesichts der verlorenen Worte nach neuen Möglichkeiten zu suchen, sich doch noch ausdrücken zu können.
Intuition (von mittellateinisch intuitio = unmittelbare Anschauung, zu lateinisch intueri = genau hinsehen, anschauen) bedeutet die Fähigkeit, jenseits sinnlichen Vernehmens wahrzunehmen, um Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.
Diese Offenbarung geschieht unabhängig von theologischen Erklärungen. „Heilig“ besagt hier nicht mehr als tradiert unberührbar.
Die folgende Darstellung ist wesentlich metaphysisch.
Metaphysik (lateinisch metaphysica; griechisch μετά metá ‚danach‘, ‚hinter‘, ‚jenseits‘ und φύσις phýsis, ‚Natur‘ ‚natürliche Beschaffenheit‘) meint Kunst und Technik jede Erfahrung überschreitender reflexiver (innerer) Vorgänge.
Es geht um Widerspiegelungen im Bewusstsein, die sich tradiert philosophisch nicht erfassen lassen. Sokrates erwähnt dieses Phänomen und deutet es als Daimonion (altgriechisch δαιμόνιον daimónion, lateinisch genius) und nennt es ‚innere Stimme‘.
Augustinus von Hippo beschreibt dieses Phänomen im zwölften Buch seiner Bekenntnisse als „inneres Ohr“, dem sich die innere Stimme mitteilt:
„Wollt ihr sagen, es sei falsch, was die Wahrheit mit starker Stimme in das innere Ohr von der wahrhaften Ewigkeit des Schöpfers sagt, dass sein Wesen dem Wechsel der Zeiten nicht unterworfen ist und dass sein Wille nicht von seinem Wesen getrennt werden könne? Dass er deshalb nicht bald dieses wolle, bald jenes, sondern dass er es auf einmal, zugleich und immer alles wolle, was er will, nicht wieder und wieder, nicht bald dieses, bald jenes, so dass er hernach das wolle, was er früher nicht wollte, oder nicht wolle, was er früher wollte; denn ein solcher Wille ist wandelbar, und alles Wandelbare ist nicht ewig; unser Gott aber ist ewig. Ferner, was sie mir ins Innere Ohr sagt, dass die Erwartung der künftigen Dinge nicht zur Anschauung wird, wenn sie kommen; ferner, dass jede Richtung der Seele, die so dem Wechsel unterliegt, wandelbar und alles Wandelbare nicht ewig ist; unser Gott aber ist ewig.“ Dies stelle ich zusammen, vergleiche es und finde, dass mein Gott, der ewige Gott, nicht durch irgendeinen neuen Willen die Schöpfung gebildet habe und dass sein Wissen nicht den Wechsel des Werdens dulde.“
Die vielleicht bekannteste und zugleich früheste überlieferte Vision ist die des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch.
Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete. Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht. Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrannte.
Neugierig näherte sich Moses. Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden." Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach. Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin. Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Moses, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."
Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.
Moses macht erst gar nicht den Versuch, sich als Hirte darzustellen, der dazu nicht in der Lage ist, weil er ja nichts gelernt und aus sich gemacht habe und nur ein dummer Hirte geblieben ist.
Anders als bei Hildegard von Bingen wird Moses’ Vision nicht durch innere Prozesse vorbereitet und auch nicht theologisch, sondern religiös gedeutet.
Sie bleiben als Ereignisse des Glaubens natürlicherweise analytischem Denken verschlossen.
Sokrates und Platon sind Philosophen, denen es gelingt, ein annehmbares Komplement zum Mythischen aufzuzeigen.
Um vor dem Göttlichen überhaupt bestehen zu können, muss die von den beiden Philosophen entdeckte Welt natürlich die gleichen Eigenschaften aufweisen wie die göttliche. Die philosophisch gedachte Welt darf nicht von dieser Welt, also von Menschen gemacht sein. Diese Welt muss ebenso unsichtbar wie ewig sein. Zudem muss sie für den menschlichen Geist unerreichbar bleiben.
Dem Dichter Angelus Silesius werden die gleichen (inneren) Spiegelungen bewusst wie dem Philosophen Platon. Auch Platon betrachtet das Schauen der höchsten Idee als göttlich.
Durch die griechische Mythologie gelangt wahrscheinlich der erste, nämlich menschliche Grund der Götterwelt zum Vorschein.
Es sind besonders begabte Seher, durch welche sich Gottheiten gestalten. Solche fantastischen Inszenierungen werden durch Priester missbraucht, indem sie sich ihrer aus Machtgier bemächtigen. Sie vergiften natürlichen Glauben mit ihren Machtfantasien einer jenseitigen Welt.
Heilige verinnerlichen solche fantastischen Vorstellungen so stark, dass sie Möglichkeit und Wirklichkeit verwechseln. Aber ihr Gott lässt sich nicht verallgemeinern, sondern immer wieder erneut in jeder Seele besonders initiieren.
Angelus Silesius:
„Gott lebt nicht ohne mich
Ich weiß, dass ohne mich Gott nicht ein Nu kann leben,
Werd' ich zunicht', er muss vor Not den Geist aufgeben“.
Dass Kinder eine natürliche Tendenz, an Übernatürliches zu glauben, besitzen, ergibt sich aus einem Ungleichgewicht zwischen Vernunft und Verstand. So wird alles Unerklärbare durch Glauben und nicht durch Wissen geregelt. Auch Erwachsene regeln in ihrem Alltag Vieles mit Aberglauben.
Aber nicht nur der Glaube, sondern selbst unser Wissen erscheint uns vereinzelt dogmatisch. Ein Axiom beispielsweise gelangt gleich einem Dogma zum Vorschein. “Ich glaube an die Identität ‘a = a’ ” wie an die Dreifaltigkeit.
Viele Sätze beweisbaren Wissens gehen aus ursprünglich nicht beweisbaren Glaubenssätzen hervor.
Es scheint aber oft sehr schwierig, auszumachen, ob das Schauen innerer Spiegelungen des Unbewussten auf irgendeine Art und Weise Wahrheit offenbart.
Wird davon ausgegangen, dass der Mensch vernunftbegabt ist und die mythischen Hinweise eines Sokrates, Platons oder Moses zutreffen, dann verdanken sich diese einer besonderen unsinnlichen Wahrnehmung.
Der göttliche Funke bleibt eine innere Entladung, die sofort nach Absinken höchster Konzentration erlischt.
Das vernunftbegabte Lebewesen neigt jedoch dazu, physikalische Eigenschaften metaphysisch zu überhöhen.
Der Mythos gestaltet meteorologische Erscheinungen zu Göttern um. Es ist ursprünglich die griechische Göttin Ge, die gute oder schlechte Ernten verursacht.
Es ist Thor, der germanische Gott des Gewitters, der Blitze schleudert und donnert, wenn er grollt. Es ist ein Gott, den Moses im brennenden Dornbusch erblickt.
Aus überschärfsten Sinneseindrücken werden noch heutzutage Erscheinungen von Schutzengeln geboren.
Überhöhte Vorstellungen während des Bewusstwerdens kommen durch psychisches Verfremden physikalischer bzw. physischer Prozesse zustande. Wider alle verfügbaren Erfahrungen spielt die Fantasie ‚verrückt‘.
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“ Vernunft treibt Menschen unaufhörlich an, ihren Ursprung zu erforschen. So versuchen sie, sowohl ihre äußeren als auch die inneren Grenzen zu überwinden.
Allerdings scheinen die Fähigkeiten des Denkens für diese Grenzüberschreitungen nicht auszureichen. Aristoteles versucht sich mittels Annahme eines „unbewegten Bewegers“, der alles bewegt, entstehen und vergehen lässt. Thomas von Aquin interpretiert diesen ersten, selbst unbewegten Beweger als Gott, denn alles Existierende muss verursacht sein. Anfang aller Wirkursachen muss zwangsläufig eine Erstursache sein.
Analog gilt das auch für die Ordnung, die allem naturhaft Seienden innewohnt. Als Schöpfung gilt die Natur als Ganzes vielen als ein einziger Gottesbeweis, denn stark vereinfacht; „Von nichts kommt nichts!“
Alles, was über das Wesen Gottes Jahrtausende hindurch in Erfahrung gebracht werden konnte, ist so gut wie nichts.
Da wäre es sehr viel sinnvoller, sich an den Tractatus logicus Wittgensteins zu halten „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Nun lässt sich aber die unersättliche Neugier des Menschen nicht das Wort verbieten. Ganz im Gegenteil: Sprachlosigkeit verführt dazu, angesichts der verlorenen Worte nach neuen Möglichkeiten zu suchen, sich doch noch ausdrücken zu können.
wfschmid - 7. Februar, 08:50
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