Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht
Dieser Spruch kommentiert, was wir nicht für möglich halten. Vor etwa zweieinhalb Jahrtausenden behauptet der Philosoph Platon, dass wir nicht in einer realen, sondern virtuellen, von uns zurechtgelegten Welt leben. Etwa ein halbes Jahrtausend später wiederholt Joshua aus Nazareth eine durchaus vergleichbare Behauptung. Sowohl Platon als auch Joshua können sich aus unterschiedlichen Gründen nicht wirklich durchsetzen. Die aufgestellten Behauptungen erscheinen zu absurd. Es fehlt die Hilfe für den Zugang zu diesen behaupteten Welten.
Erscheinungen, welche gegen unsere Erwartungen verstoßen, nehmen wir entweder nicht wahr oder wir verdrängen diese Erscheinungen, um sie nicht wahrnehmen zu müssen.
Aus Vor-Sicht lehnen deshalb viele auch die Möglichkeiten eines Blicks hinter den Horizont des sinnlich vernehmbaren Daseins ab.
Ein Blick hinter den Horizont ist allein den inneren Augen möglich. Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, durch systematisches Üben denkend sehen zu lernen.
Dieser Aufwand erscheint vielen zu hoch.
Der Blick hinter den Horizont ist nicht mit tradierten Mitteln möglich, sondern bedarf vielmehr einer besonderen Meta-Physik, etwa in der Art wie jene, welche durch die Philosophie des Sokrates vorbereitet worden ist.
Was aber sehen wir, wenn wir einen Blick hinter den Horizont werfen? Wir nehmen eine Welt wahr, die – vorsichtig gesagt – sehr viel älter ist und länger währt als die sinnlich vernehmbare Welt, in der wir leben. Wir nehmen unsere Welt als ‚Einbildung’ eines fantasievollen Bewusstseins wahr. Wir nehmen wahr, dass wir keinen unmittelbaren Zugang zur Wirklichkeit haben können, weil sich zwischen Wahrnehmungen und dem Bewusstwerden von Wahrnehmungen unsere erfahrungsbe-dingten Interpretationen schieben.
Wir erleben nicht die Wirklichkeit, sondern wir erleben uns in einer von uns für uns zurechtgelegten Wirklichkeit. Das ist eine Feststellung, die den Philosophen René Descartes in tiefe Zweifel darüber geworfen hat, was dann für uns überhaupt noch gewiss sein kann.
Descartes befreite sich aus dem Zweifel, indem er feststellte, dass das, was von uns als verlässlich und gewiss gehalten werden darf, allein aus dem Bewusstwerden der eigenen Erfahrungen abgeleitet wird. So ist für ihn nur gewiss, dass er sich selbst als den an der Möglichkeit von Ge-wissheit Zweifelnden erfährt.
Man könnte meinen, dass der Rückzug auf die Verlässlichkeit eigener Erfahrungen eine Auseinandersetzung mit einer Welt außerhalb solcher Erfahrungen ausschließt. Aber das Gegenteil ist der Fall, denn die Welt außerhalb unserer Erfahrungen prägt unsere Erfahrungswelt maßgeblich bestimmend. Dieser starke Einfluss wird durch die Grammatik der Na-tur besonders deutlich.
Die Grammatik der Natur beschreibt das Regelwerk der Natur. Dieses Regelwerk existiert a priori (vor aller Erfahrung). Die Grammatik der Natur beschreibt infolgedessen etwas, das nicht mehr sinnlich erfahrbar oder empirisch überprüfbar ist. Alle Inhalte der natürlichen Grammatik sind axiomatischer Natur und als solche auch für jeden erfahrbar. Ein Axiom, das ist eine Aussage, die keines Beweises mehr bedarf, weil sie durch sich selbst einsichtig ist. Als Beispiel hierfür wird gewöhnlich der Satz der Identität angeführt. Der Satz der Identität lautet:
a = a
Der Satz der Identität besagt, dass eine als a wesentlich festgestellte Eigenschaft, also eine Eigenschaft als solche, sich immer gleichbleibt. „Gleich“ ist eine unveränderliche Eigenschaft. „Gleich“ ist immer „gleich“, gleich gültig, in welchem Zusammenhang auch immer von „gleich“ gesprochen wird.
Die Grammatik der Natur ist das denkbar merkwürdigste Phänomen, gelangt dadurch doch eine Welt zum Vorschein. die sich von sich her unserem unmittelbaren Zugriff entzieht. Obwohl wir ganz genau wissen, dass diese Welt existiert und wir uns dessen ganz sicher, also gewiss sind, können wir deren Existenz nicht beweisen. Aber diese Welt zeigt sich allen, die dafür offen sind. Die Wahrheit dieser Welt lässt sich allein rein intuitiv schauen und erfahren.
Erscheinungen, welche gegen unsere Erwartungen verstoßen, nehmen wir entweder nicht wahr oder wir verdrängen diese Erscheinungen, um sie nicht wahrnehmen zu müssen.
Aus Vor-Sicht lehnen deshalb viele auch die Möglichkeiten eines Blicks hinter den Horizont des sinnlich vernehmbaren Daseins ab.
Ein Blick hinter den Horizont ist allein den inneren Augen möglich. Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, durch systematisches Üben denkend sehen zu lernen.
Dieser Aufwand erscheint vielen zu hoch.
Der Blick hinter den Horizont ist nicht mit tradierten Mitteln möglich, sondern bedarf vielmehr einer besonderen Meta-Physik, etwa in der Art wie jene, welche durch die Philosophie des Sokrates vorbereitet worden ist.
Was aber sehen wir, wenn wir einen Blick hinter den Horizont werfen? Wir nehmen eine Welt wahr, die – vorsichtig gesagt – sehr viel älter ist und länger währt als die sinnlich vernehmbare Welt, in der wir leben. Wir nehmen unsere Welt als ‚Einbildung’ eines fantasievollen Bewusstseins wahr. Wir nehmen wahr, dass wir keinen unmittelbaren Zugang zur Wirklichkeit haben können, weil sich zwischen Wahrnehmungen und dem Bewusstwerden von Wahrnehmungen unsere erfahrungsbe-dingten Interpretationen schieben.
Wir erleben nicht die Wirklichkeit, sondern wir erleben uns in einer von uns für uns zurechtgelegten Wirklichkeit. Das ist eine Feststellung, die den Philosophen René Descartes in tiefe Zweifel darüber geworfen hat, was dann für uns überhaupt noch gewiss sein kann.
Descartes befreite sich aus dem Zweifel, indem er feststellte, dass das, was von uns als verlässlich und gewiss gehalten werden darf, allein aus dem Bewusstwerden der eigenen Erfahrungen abgeleitet wird. So ist für ihn nur gewiss, dass er sich selbst als den an der Möglichkeit von Ge-wissheit Zweifelnden erfährt.
Man könnte meinen, dass der Rückzug auf die Verlässlichkeit eigener Erfahrungen eine Auseinandersetzung mit einer Welt außerhalb solcher Erfahrungen ausschließt. Aber das Gegenteil ist der Fall, denn die Welt außerhalb unserer Erfahrungen prägt unsere Erfahrungswelt maßgeblich bestimmend. Dieser starke Einfluss wird durch die Grammatik der Na-tur besonders deutlich.
Die Grammatik der Natur beschreibt das Regelwerk der Natur. Dieses Regelwerk existiert a priori (vor aller Erfahrung). Die Grammatik der Natur beschreibt infolgedessen etwas, das nicht mehr sinnlich erfahrbar oder empirisch überprüfbar ist. Alle Inhalte der natürlichen Grammatik sind axiomatischer Natur und als solche auch für jeden erfahrbar. Ein Axiom, das ist eine Aussage, die keines Beweises mehr bedarf, weil sie durch sich selbst einsichtig ist. Als Beispiel hierfür wird gewöhnlich der Satz der Identität angeführt. Der Satz der Identität lautet:
a = a
Der Satz der Identität besagt, dass eine als a wesentlich festgestellte Eigenschaft, also eine Eigenschaft als solche, sich immer gleichbleibt. „Gleich“ ist eine unveränderliche Eigenschaft. „Gleich“ ist immer „gleich“, gleich gültig, in welchem Zusammenhang auch immer von „gleich“ gesprochen wird.
Die Grammatik der Natur ist das denkbar merkwürdigste Phänomen, gelangt dadurch doch eine Welt zum Vorschein. die sich von sich her unserem unmittelbaren Zugriff entzieht. Obwohl wir ganz genau wissen, dass diese Welt existiert und wir uns dessen ganz sicher, also gewiss sind, können wir deren Existenz nicht beweisen. Aber diese Welt zeigt sich allen, die dafür offen sind. Die Wahrheit dieser Welt lässt sich allein rein intuitiv schauen und erfahren.
wfschmid - 16. Mai, 06:05
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