Ein Augenblick der Angst (Folge 3) Reicht unser Bewusstwerden aus, um das Sterben hinreichend zu vergegenwärtigen?
Seele und Geist weisen sich durch unterschiedliche Arten und Weisen des Erkennens aus.
Was die Seele erkennt, das muss sie glauben. Was dagegen der Geist bzw. der Verstand erkennt, das kann er wissen.
Glauben lebt von Intuitionen, also von subjektiven seelischen Erfahrungen. Wissen dagegen hängt von Beweisen ab, also von rationalen, objektiven empirischen Experimenten.
Das Problem: Sterben ist ein Vorgang, bei dem sich Seele und Geist aufgrund des totalen, körperlichen Ausfalls völlig auflösen. Das bedeutet, dass keine empirischen experimentellen Möglichkeiten des Überprüfens existieren.
Theologen aber machen glauben, dass dies ohnehin keine Rolle mehr spielt, da nur die Seele überlebt.
Bereits der Philosoph Sokrates und sein Schüler Platon vertraten die Auffassung, dass die Seele den Tod des Körpers verlässt. Den Körper betrachteten sie gleichsam als Haus, in dem die Seele vorübergehend wohnt. Die sinnlich vernehmbare Welt galt ihnen als Abschattung einer sinnlich nicht vernehmbaren, idealen Welt. Wir werden etwas später erfahren, wie Platon seine Auffassung in seinem Höhlengleichnis schildert.
Gemäß dieser Auffassung existiert zu jedem vernunftbegabten Lebewesen eine unvergängliche Idee seiner Persönlichkeit, die sich vorübergehend zwar körperlich veranschaulicht, aber um dann wieder in ihr eigentliches Zuhause in der Welt der Ideen zurückzukehren.
Diese Auffassung wird philosophisch von Sokrates und Platon dargestellt. Dementsprechend ist auch nur eine philosophische Annäherung möglich.
Fortsetzung 2016
wfschmid - 16. Dezember, 05:00
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