2
Jan
2018

Entbergen (1)

Entbergen ist jenes Verb, welche das benennt, was das altgriechische Substantiv „Wahrheit“ meint.
Edelweiß in gefährlicher Hanglage
Seltener, eben desto gefragter
Darüber die unsichtbare Wüste des Urnenstaubes
Freiheit der Natur als Grab
Allgegenwärtige Gedanken verlorener Zeiträume
Große Nähe weiter Ferne
Fromme Andacht ohne Gott


1
Jan
2018

Neuronale Dämmerung

Bläue in altmodischen Scheibengardinen.
Altbaugehäuse
hinter Rauhfaser.
 Zerstörtes Uhrwerk in Ebenholz

Verkümmerte Pflanzen auf dem Fensterbrett

Rest von starkem Kaffee in ziegelroter Keramiktasse.
Staubteilchen auf milchig brauner Brühe.
Zerknüllte Notizen. Papierknäuel auf dem
 Holzfußboden.


Die wichtigste Funktion des Bewusstwerdens ist das Antizipieren, also das vorstellungsmäßige Vorwegnehmen geplanten Verhaltens. So kündigt Bläue die Morgendämmerung einer zeit- und raumlos durchbrachten Nacht. Die alte, zerstörte Uhr und verkümmerte Pflanzen künden verlorene Aufmerksamkeit für eine verwohnte Umgebung. Verlorener Fleiß ohne Preis auf ergebnislosen Blättern wie verrottendes Laub des Spätherbstes.

31
Dez
2017

Allen ein gutes Jahr 2018

!

30
Dez
2017

gesund (2)

Wer gesteht sich schon ein, dass es Machtbedürfnisse sind, die seine Karriere steuern. Und selbst Asketen, die vorgeben, auf alles zu verzichten, frönen sie doch nur ihrem Selbst. Viele Heilige beschreiben, wie sehr sie gegen ihre Eitelkeit ankämpfen müssen.

Körperliche Intelligenz, seelische Sensibilität, geistige Begabung ermöglichen optimales Verhalten. Gleichgewicht vorausgesetzt. Das alles ist leichter gesagt als getan. In der Tat kostet es große Anstrengungen, um das körperliche, seelische, geistige Gleichgewicht herzustellen.

29
Dez
2017

gesund (1)

Körperliches, seelisches, geistiges Verhalten erscheint gesund, sobald sich Empfinden, Fühlen und Denken in einem harmonischen Verhältnis zueinander befinden. Körperliche Eigenschaften, insbesondere die Intelligenz des Gehirns formen unsere Existenz.

Auf Grund idealisierten Abendländischen Denkens werden Triebe und Bedürfnisse als Regulatoren menschlichen Verhaltens verdrängt. Dass sexuelle Bedürfnisse oftmals erfolgreiches Verhalten antreiben, wird tabuisiert.

28
Dez
2017

(Be)ruf (2)

Es gab allerdings in meiner frühen Jugend eine Zeit, da verspürte ich so etwas wie einen Ruf, denn ich wollte Theologe werden. Das habe ich damals geglaubt. Später wurde mir klar, dass es auch nur darum ging, aus der Milieu bedingten Gefangenschaft auszubrechen, um etwas besser zu machen.

Als Pädagoge erkannte ich dann sehr schnell, dass es das, was es zu verbessern gilt, vor allem die pädagogische Praxis ist.

27
Dez
2017

(Be)ruf (1)

In den glücklicheren Fällen erfolgt die Berufswahl aus einem Bedürfnis, seltener schon aus einem inneren Ruf heraus. Meistens werden niedere Antriebe schöngefärbt; so wird aus dem Willen zur Macht gesellschaftspolitisches oder soziales Engagement.

So war das, was mich antrieb, Professor zu werden, vor allem der Wunsch, aus der Gefangenschaft des Arbeitermilieus auszubrechen. Diesen insgeheimen Wunsch habe ich natürlich immer für mich behalten.

Warum ich ausgerechnet dafür das Fach Pädagogik wählte, lässt sich ganz einfach begründen; ich wollte dazu beizutragen, das schlechte Ansehen dieses Faches zu verbessern.

26
Dez
2017

Licht in der Dunkelheit (3)

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus der extrem kurzen Verweildauer im Kurzzeitgedächtnis. Schöpferisch originelle Gedanken werden nämlich nicht nur unerwartet, spontan bewusst, sondern entschwinden schneller wieder als sie aufgetaucht sind. Zumeist werden sie sogar vergessen, bevor sie sprachlich fixiert werden konnten.

Licht in der Dunkelheit (2)

Aber es gibt noch eine weitere Erscheinung des Bewusstwerdens; das ist die innere Stimme. Diese bereitet zwar keine Schwierigkeiten aufgrund ihrer Geschwindigkeit, sondern vielmehr wegen ihrer hohen Empfindlichkeit. Sie lässt sich durch aufdringliche Bewusstseinsinhalte leicht stören oder gar verdrängen.

24
Dez
2017

Licht in der Dunkelheit (1)

Inneres Licht wird durch höchst konzentrierte, intuitive Einsicht entzündet. Bewusstwerden dieser Lichtung lässt sich kaum versprachlichen, denn die Eingebungen übertreffen bei weitem jene Geschwindigkeit, welche man benötigt, um sie vollständig aufzuschreiben.

Mit anderen Worten: die schöpferische Quelle der Begabung fließt ständig über, ohne dass der schöpferische Strom in vernünftige Bahnen gelenkt werden könnte.

17
Dez
2017

Erscheinungsformen

3. Es existieren folgende Erscheinungsformen:
- Eigenschaften
- Gestalten
- Grund
- Zweck
- Ursache
- Wirkung
- Umstand
- Mittel
- Maß
- Art und Weise
- Raum
- Zeit.

16
Dez
2017

Formen des Werdens

2. Formen des Werdens sind:

- Hinzufügen und Wegnehmen (+, -)

- Binden und Lösen (*, :)

15
Dez
2017

BIOLOGIK DES WERDENS

1. Werden setzt eine zureichende Ursache voraus, um als Bewegung wirken zu können.

14
Dez
2017

FANTASIE OFFENBART DEN HIMMEL

In der bewussten Welt gilt der Körper als Haus der Seele, das von dieser mit dessen Tod verlassen wird.

Es war zwar für mich zu erfahren, während des Sterbens allem Vertrauten zu entschweben und damit alles zu verlieren, was nicht Erinnerungen gehört. Hoch erstaunt, an bloßes Erinnern ohne Zukunft gebunden zu sein, wird einzig und allein das Vergegenwärtigen von Dagewesenem zu möglichem Erfahren. Ich erfährt sich als Wahrnehmen Erfahren grenzenlos gewordenem Selbst. Da zu Erinnerungen ehemalige Kontakte gehören, ermöglicht dieser Zusammenhang gleichsam ein Wieder Sehen der Gewesenen. Dieses Wiedersehen ist weder raum- noch zeitlos, sondern allein emotional gebunden. Dabei gewährt ein stabiles Kommunikationsnetz inneren Stimmen zuverlässige Kontakte.

Da Sprache und Möglichkeiten, sich mitzuteilen, gänzlich fehlen, müssen eben andere Wege entdeckt werden. Da einzig und allein Gefühle die Seele regeln, muss sich Dagewesenes rein emotional mitteilen, indem es die innere Stimme der Empfangenden dazu bewegen, Emotionen zur Sprache zu bringen.

Zunächst verstärkt das Vergegenwärtigen des Versäumten die Trauer. Endgültiger Entzug macht Korrekturen unmöglich.

Ewiges Verweilen in allgegenwärtigem Selbst erscheint zunächst kaum erträglich. Im Nichts schöpferisch zu werden verlangt nach Energien, die allererst angeeignet werden müssen. So gesehen gilt Himmel gleichsam als kreativer Kraftakt.

13
Dez
2017

GOTT IST NICHT DAS, WAS FROMME GLAUBEN

Gesetzt den Fall, Emotionen als Widerspiegelungen körperlicher, seelischer und geistiger Prozesse werden in irgendeiner Forn physikalisch gespeichert und dies Formen ermöglichen es dann, nach dem körperlichen Tod ein Eigenleben zu gestalten, dann käme eine solche Existenz in etwa dem gleich, was Himmel Gläubige Himmel nennen.

Die Existenz Gottes wäre dann gleichsam das alles bewahrende physikalische Substrat, der eine derartige Form innewohnt.

Wäre so etwas überhaupt nachvollziehbar und dann auch noch beschreibbar? Vielleicht ist die es wert, eine solche Vision zu wagen.

Seit 16 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F.A. Schmid

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