14
Okt
2017

Was nun Philosophie?

Philosophieren bedeutet vor allem nach der Wahrheit suchen. Dieser Weg ist hier nicht das Ziel. Trotz aller Anstrengungen entzieht sich die Wahrheit einem Denken, das vor allem auf Richtigkeit aus ist. Zwar ermöglicht das Entdecken des Denkens als ιδειν bzw. inneres Wahrnehmen das Schauen des inneren Lichts der höchsten Idee, aber diese Anschauung Platons wird bereits von seinem Schüler Aristoteles als unzeitgemäß abgelehnt. Niemand kommt damals auf den Gedanken, dass es sich um eine Begegnung von Denken und Fühlen handelt. So kann die Vereinigung von Bild-Erleben und Bilder-Leben nicht als Einheit erkannt werden und das Denken als Bilderleben bricht auseinander. Mythos wird zum Gegenstand des Logos. Das Gefühl bleibt dem Denken so fremd, dass es wie etwas betrachtet wird, das Denken stört und nicht etwa regelt. Das Gefühl wird vom Denken ausgeschlossen und der Glaube als das Vertrauen in das Glauben bleibt der Religion vorbehalten.

Erst mit den Neurowissenschaften kommt heutzutage die Vermutung auf, dass das mythische Denken zumindest eine Alternative zum logischen Denken sein könnte. Das logische Denken scheint nicht nur in der Schulmedizin an seine Grenzen zu stoßen
Wie aber offenbart sich das mythische Denken an den Grenzen des Logos? Vermag herkömmliches Denken diesem Vorschein überhaupt zu genügen? Und würde das Einbeziehen des gefühlten Denkens in das logische Denken überhaupt Sinn machen?

Um solche Fragen beantworten zu können, muss man sich auf das gefühlte Denken überhaupt erst einmal wieder einlassen. Das Problem: Dass jemand an Krebs sterben wird, kann richtig, muss aber nicht wahr sein. Das beweisen beispielsweise viele Fälle spontaner Selbstheilung.

Seit Aristoteles existiert für die Wahrheit ein Problem. Indem ihr der Philosoph die Richtigkeit entgegengestellt, entzieht er ihr den seit Jahrtausenden währenden Anspruch, für den Menschen das höchste Gut zu sein. Durch das Denken des Aristoteles verfinstert sich die Sonne als Sinnbild der höchsten Idee des Guten. Weil nicht wahr sein kann, was nicht zu überprüfen ist, verursacht die Wende der Wahrheit zur Richtigkeit eine Götterdämmerung, die bis heute nicht überwunden ist. Nietzsches Wort vom Tod des (alten) Gottes wird immer noch nicht als radikale Absage an alle Inhalte des Glaubens verstanden, und damit wird auch nicht begriffen, dass es hierbei nicht um die geglaubte Existenz Gottes geht, sondern vielmehr um eine Ermahnung, von bestimmten Fantasien abzulassen. Nietzsche bestreitet nicht den Glauben, sondern die Annahme, diesen philosophisch behandeln zu können. Die ständige Verwechslung von Wahrheit und Richtigkeit führt in die Katastrophe. Die Gefahr der Atomenergie ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage des Wissens. Wenn man anfängt, das zu glauben, was man eigentlich wissen muss, hört man auf zu überprüfen. Dieser Mangel an Aufklärung greift tief in unseren Alltag ein, indem das, was wir glauben, unser Handeln bestimmt. Die "Erfindung" der Subjektivität hat dazu geführt, das Bemühen um objektive Erkenntnis zu vernachlässigen. Die Idee der Subjektivität isoliert das Subjekt und inhaftiert es in einer Welt bloßer Meinungen.


Ob das Subjekt in seiner Subjektivität untergeht oder es ihm gelingt, sich die Sicherheit des Ichs zu verschaffen, ist für den Philosophen Descartes (1561-1650) eine Frage der Selbst-Verantwortung. Die Unzuverlässigkeit der Subjektivität währt ja nur so lange wie man sich deren Unbeständigkeit aussetzt. Das Wesen des Subjektiven verhält sich nämlich nicht anders als die Natur: unbeständig, da im ständigen Wechsel zu Hause. Dieser Wechsel, dem das Ich ständig ausgesetzt wird, ist das Werden oder die Bewegung des Geistes. Und wenn überhaupt nichts mehr sicher ist, dann bleibt noch als letzte und zugleich auch erste Sicherheit das Erleben des eigenen Denkens. "Ich denke, also bin ich!" Nicht die Sinne vergewissern mich meiner Welt, sondern das Denken. Mit dieser Quasi-Wiederentdeckung des Bewusstwerdens als Grund aller Ich-Erfahrung beendet Descartes gleichsam den Vollzug der durch Aristoteles eingeleiteten Wende. Auch das Ich-Werden lässt sich selbstverständlich überprüfen, nämlich durch das Denken. Richtigkeit steht als solche nicht mehr der Wahrheit gegenüber, sondern erscheint als eine Kategorie von Wahrheit. Was wahr ist, kann nicht falsch sein. Selbst wenn jemand total irrt, bleibt wahr, dass er ein total Irrender ist. Und an dieser Stelle verbrüdern sich Wahrheit und Richtigkeit, denn das durchgängige Irren muss als solches nachgewiesen werden, wenn es wahr sein soll.

Der Weg zum Selbstbewusstsein führt über die Selbst-Verantwortung durch die Methode des systematischen Zweifelns. Descartes betrachtet es als unabdingbare Voraussetzung, sich allen möglichen Irrtümern zu stellen und diese ausräumen, um wahr denken zu können. Selbstbewusstsein setzt Selbstversicherung voraus. An dem Verhältnis von Metaphysik und Physik zeigt Descartes auf, dass Phänomene durchaus wahr sein können, bevor sie bewiesen werden können. Richtigkeit gehört somit wesentlich zu dem, was sich als Wahrheit zu offenbaren vermag. Wahrheit wird nicht mehr durch Richtigkeit verdrängt, sondern wird durch sie zugleich auch zur Sicherheit.

13
Okt
2017

Richtig ist nicht wahr

Während der kybernetische Begriff die Überführung vom metaphysisch bestimmten Sein ins naturwissenschaftlich bestimmte Werden vorbereitend beinhaltet, stellt der Kalkül die Bedingungen der Möglichkeit einer Berechnung zur Verfügung. Das setzt wiederum voraus, dass ein Kalkül mathematisiert, also berechenbar werden kann. Damit springt auch ein wesentlicher Unterschied zwischen philosophischem und kybernetischem Begriff heraus.

Im Gegensatz zur Philosophie strebt die Kybernetik nicht nach Wahrheit, sondern nach Richtigkeit. Ob etwas wahr sein kann, lässt sich formal logisch prüfen oder glauben. Ob etwas richtig ist, lässt sich messen oder wissen. Was also veranlasste den Philosophen Martin Heidegger, die Aufgaben der Metaphysik an die Kybernetik zu delegieren?

Im Denken des Menschen vollzog sich eine radikale Wende. Das Objekt des Denkens offenbart sich nicht mehr dem Denken als wahr, sondern das Denken erschließt sich das Objekt als richtig, wobei sich die Richtigkeit erst durch Objektivation bzw. Simulation beweist. Eine Situation lässt sich nicht mehr nur denkend, sondern berechnend antizipieren. Eine medizinisch komplizierte Operation lässt sich durchrechnen, bevor sie computertechnisch oder zumindest computerunterstützt durchgeführt wird.

Magnetresonanztomographische Verfahren sind heutzutage aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Bildgebende Verfahren sollen darstellen, was ist und zugleich "objektiviert" zeigen, was damit auf einen Menschen zukommt.

Helmar Frank schlägt vor, die Objektivation menschlichen Denkens in drei Schritten durchzuführen. Weil es sich bei den nachrichtenverarbeitenden Prozessen um humanwissenschaftliche Themen handelt, helfen Mittel der Philosophie, um sich einem solchen Phänomen anzunähern. Er verwendet dazu die „phänomenologische“ Beschreibung. Im zweiten Schritt werden naturwissenschaftliche Vorgehensweisen mit dem Ziel eingesetzt, einen „Kalkül“ zu entwickeln und durch den Einsatz der Mathematik Komplexität zu reduzieren. Eine solche Formel stellt dann die Grundlage für den dritten Schritt der technischen Objektivation dar. Die Ergebnisse werden dadurch von der Person des Untersuchenden gelöst und erhalten einen anderen Grad der Objektivität. Diese drei Schritte ermöglichen es, humanwissenschaftliche Themen mit naturwissenschaftlichen Mitteln zu untersuchen.

Das Problem: Dass jemand an Krebs sterben wird, kann richtig, muss aber nicht wahr sein. Das beweisen beispielsweise viele Fälle spontaner Selbstheilung.

12
Okt
2017

Wissen der Seele

Das Wissen der Seele beruht nicht wie das Wissen der Vernunft auf Beweisen, sondern auf Intuitionen. Wenn dieses Wissen als existentielle Alternative zum logischen Wissen ernstgenommen werden soll, dann muss die tradierte Bestimmung des Erkennens als Wahrnehmen, Betrachten, Beobachten und Begreifen verändert werden zu Wahrnehmen, Betrachten, Empfinden und Glauben. Im Gegensatz zum logischen Denken in Begriffen ist schöpferisches Denken emotionales Denken in Intuitionen.

Geniale Denker wie Albert Einstein vereinen in sich sowohl begriffliches als intuitives Denken. Einstein bemerkt:
"Ohne den Glauben daran, dass es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere logischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt, könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft." (10, S. 195) (1938)

Jeder erkennt an, dass jede Wirkung eine Ursache voraussetzt. Und wir verlassen uns darauf, dass wir von der Wirkung auf die Ursache zurück schliessen können. Weil das Universum sich ausdehnt, nehmen wir einen Urknall an. Und wir betrachten Urknall als Wirkung des Nichts als Ursache. Wir sagen, dass wir das wissen, obgleich das Nichts eine Angelegenheit des Glaubens ist.
"Die Entwicklung der abendländischen Naturwissenschaft beruht auf zwei großen Leistungen: Der Erfindung des formal logischen Systems (in der euklidischen Geometrie) durch die griechischen Philosophen, und auf der Entdeckung der Möglichkeit, durch systematisches Experimentieren kausale Beziehungen herzustellen.“ (ebd.)
Warum sind wissenschaftliche Modelle glaubhafter als Intuitionen? Wissenschaftliche Modelle beeindrucken durch ihre Genauigkeit. Diese Modelle sind berechenbar. Die meisten Menschen nehmen an, dass eine Rechnung wahrer ist als eine Intuition. Aber eine mathematische Aussage kann nicht wahr, sondern nur richtig sein. Was ist der Unterschied? Wahrheit ist die fühlbare Einsicht der Seele und Richtigkeit ist die berechenbare Einsicht der Vernunft.
Was dem Wissen den gewöhnlichen Vorsprung vor dem Wissen der Seele verschafft, das ist dessen sinnlich vernehmbare, objektive Überprüfbarkeit.

Die Vormachtstellung der Sinne während des Bewusstwerdens beruht auf dem Instinkt, aus dem heraus sich begriffliches und intuitives Denken allmählich entwickeln.
Der Instinkt wird ausschließlich durch Sinneseindrücke gesteuert. Da er nicht durch Erfahrungen aufgehalten wird, vollzieht sich Denken, weil auf bloßes Reagieren reduziert, wesentlich schneller.
Analog zum Instinkt ist auch begriffliches Denken nicht mehr als logisches Reagieren. Da intuitives Denken in der Regel am meisten Zeit braucht, um Intuition in Verhalten umzusetzen, wirkt es sich im alltäglichen Konkurrenzkampf nachteilig aus.
Da vor allem Geschwindigkeit und Berechenbarkeit zählen, wird intuitives Denken bzw. Glauben missachtet.
Wahrheit ist hoch sensibel und hoch wahrscheinlich unmoralisch und gewissenlos. Wahrheit entzieht sich jeglichem Ordnen. Die Freiheit der Wahrheit lässt sich nicht binden. Wer vorgibt, Wahrheit zu lehren oder zu verkünden, ist ihr nie begegnet.
Wahrheit gibt keine Antworten, denn Wahrheit existiert nur während des Suchens. Wer als zutreffend angenommene Antworten besitzt, sitzt fest. Wahre Antworten formulieren Fragen.
Ist Wahrheit eine Utopie, die das vernunftbegabte Wesen unentwegt unterwegs sein lässt? Das Bewusstsein des vernunftbegabten Wesens ist gewöhnlich für Wahrheit gar nicht offen. Bevor nämlich etwas überhaupt von außen oder innen her bewusstwerden kann, ist es auch schon gefiltert für uns zurechtgemacht.
Ganz offensichtlich sollen wir nicht erfahren, was in Wahrheit ist. Es scheint eine wesentliche Aufgabe des Gehirns zu sein, uns vor der Wahrheit zu schützen.
Wegen der Ich-Bezogenheit der Wahrheit des Glaubens flüchten wir uns seit Aristoteles (* 384; † 322 v. Chr.) in die Richtigkeit des Wissens.

Als Abwesenheit von Wahrheit existiert Unwahrheit in Form von bloßen Meinungen, die durch Statistiken als annehmbar dargestellt werden. So hängt Glaubhaftigkeit plötzlich von der Größe der Medien und vom Bekanntheitsgrad ihrer Meinungsmacher ab.
In Gestalt von Meinungen wird Richtigkeit zur Ware, die sich jeder nach Belieben bestellen kann.
In der Geschichte des Abendländischen Denkens gerät das vernunftbegabte Lebewesen zunehmend mehr in das Dilemma von Richtigkeit und Wahrheit. Vereinfacht gesagt: Je mehr der Mensch versucht, etwas richtig zu machen, desto unwahrer wird es.


Durch die Delegation von Lehrprozessen an elektronische Medien verliert sich das Wesen des persönlichen Bezugs zwischen Lehrenden und Lernenden. Auch bei didaktisch und methodisch optimaler Aufbereitung eines Unterrichts gehen wesentliche Konstituenten Lehren und Lernens verloren, sobald Unterricht objektiviert wird. Angesichts der vielen Vorteile einer Objektivation gerät das zugleich wesentlich Subjektive in Vergessenheit, denn "Information" besteht nicht nur aus dem zu vermittelnden Objekt, sondern zugleich auch aus dem persönlichen Bezug des vermittelnden Subjekts dazu.
Die Organisation des Bewusstseins geht nicht nur darin auf, Nachrichten zu verarbeiten, sondern will immer zugleich gefühlsmäßig bewerten, was es da verarbeitet. Ohne unmittelbaren sozialen Bezug ist Lernen auf Dauer nicht möglich.

11
Okt
2017

Grenzüberschreitung

Äußere und innere Grenzen sinnlicher Vernehmbarkeit bestimmen die Reichweite des Bewusstwerdens. Aber der Mensch verfügt als vernunftbegabtes Lebewesen über die Fähigkeit, diese Grenzen denkend zu verschieben.

Bei den äußeren Grenzen gelingt das der Physik, bei den inneren Grenzen erreicht das die Metaphysik. Jedoch findet Metaphysik weitaus geringere Akzeptanz als Physik. Diese relative Geringschätzung der Metaphysik ist überaus erstaunlich, bildet sie doch die Bedingung der Möglichkeit von Physik schlechthin.
Der zureichende Grund hierfür liegt jedoch auf der Hand. Im Gegensatz zur Metaphysik sind physikalische Erkenntnisse für alle diejenigen überprüfbar, welche sich der Mühe unterziehen, sich mit dieser Naturwissenschaft eingehend zu beschäftigen und sich auch nicht von der hierfür erforderlichen Mathematik und Technik abschrecken lassen.

Während sich physikalische Phänomene allein naturwissenschaftlich erfassen lassen, bleiben metaphysische Phänomene vorwiegend auf Intuitionen angewiesen.
Albert Einstein betont: „Die Intuition ist ein göttliches Geschenk, der denkende Verstand ein treuer Diener. Es ist paradox, dass wir heutzutage angefangen haben, den Diener zu verehren und die göttliche Gabe zu entweihen.“

Nun existieren aber Objekte, die sich allein intuitiv wahrnehmen und erfassen lassen. Für den Mathematiker Gödel sind das beispielsweise mathematische Objekte. Mathematik konstituiert sich als abstraktes Reich der Formen. Obgleich diese Formen nicht sinnlich vernehmbar und somit auch nicht empirisch sind, existieren sie sowohl wahr als auch richtig. Die Wahrheit existiert kraft Offenbarung durch Intuition, und die Richtigkeit beruht auf logischen Beweisen.

Als Bereich a priori ist das mathematische System der Formen Bedingung der Möglichkeit der Gestaltung. In der Wissenschaft wird dieser Bereich a priori „Theorie“ genannt. Letztlich handelt es sich um ein Analogen zur Ideenlehre.

Sowohl mathematische als auch visionäre Phänomene gelangen in Abhängigkeit vom Verstand zum Vorschein. Durch den Verstand werden sie dank Vernunft in Gestaltung überführt.


Mit Hilfe mathematischer Sprache lassen sich sowohl Objekte a priori als auch Objekte a posteriori beschreiben. „a2“ kann sowohl theoretisch als auch praktisch ein Quadrat sein. Abstraktionen stellen sich so gleichsam als Kürzel des Konkreten dar.
Wenn sich etwas als richtig erweist, wissen wir es und fühlen uns sicher. Wenn aber etwas als wahr erscheint, müssen wir es glauben, fühlen uns aber unsicher, weil wir zweifeln.
Aber nicht Denken bestimmt uns existentiell, sondern Empfinden. Nicht der Verstand maßregelt uns, sondern die aus dem Un- und Vorbewussten schöpfende Seele.
Die Sprache der Seele (das limbische System) ist das Gefühl. Die Seele äußert sich durch Affektionen und / oder Emotionen.
Diese Äußerungen können sprachlich bewusstwerden. „Ich fühle mich schlecht!“ zeigt eine negative Befindlichkeit an.
Aber sprachliche Anzeigen von Gefühlen sind so vage, dass sie bisweilen sogar als unzutreffend empfunden werden. So kann die Eigenschaft „schlecht“ auf Vieles zutreffen wie schlechte Verbindung, schlechte Literatur oder schlechter Charakter.

Wegen sprachlicher Ungenauigkeiten eigen sich Gefühle wenig, um eine Art Psychologik zu begründen.
Gefühlte Wahrheiten hängen von subjektivem Glauben ab und entziehen sich jeglichem Suchen nach Richtigkeit. Aus diesem Grund wird Richtigkeit Wahrheit gegenüber auch bevorzugt gewichtet.
So entsteht eine seltsame Vermischung. Die Geschichte Abendländischen Denkens lässt ein Gemisch aus Sein und Werden entstehen. Wissenschaften, die letztlich auf gläubigen Annahmen beruhen, überziehen Werden mit fantasievoll modellierten Sein. Fortan wird im Werden gesucht, was als Sein vorweg gedacht worden ist.
Natürlich liefert schließlich die unendliche Vielfalt des Werdens immer wieder Angebote des Seins, die Werden modellhaft begreifbar werden lässt.

Obgleich Mathematik allein auf gläubigen axiomatischen systematischen Annahmen beruht, erscheint diese Wissenschaft des Geistes als unübertreffbare Möglichkeit, Richtigkeit des Rechnens gegen Wahrheit des Denkens auszuspielen.
Jedoch weist Denken dem Rechnen gegenüber den nicht zu übersehenden Vorteil der Beweisbarkeit auf, während Wahrheit auf Glauben angewiesen bleibt.

10
Okt
2017

Schöpferisches Unbewusstes

Das Ureigene allen Werdens verbirgt sich im Spiel möglicher Möglichkeiten des Unbewussten. Dieses Spiel wird seit Äonen spielt. Niemand weiß, weder wer oder was dieses Spiel erfand, noch warum es so lange gespielt wird.

Während der Dämmerung der Vernunft bzw. der Entstehung des Bewusstwerdens erscheint diese Spielerei noch als göttlich, bevor sich im Bewusstsein dieses Glauben verwischt und andere Geschichten des Entstehens geträumt werden.

Das Ureigene, das als jene Information hervorscheint, welche Energie in Materie wandelt, meidet gleichsam die Öffentlichkeit des Bewusstwerdens und verbirgt sich im Unbewussten.
Aber anstatt sich zurückzuhalten, schickt es Eingebungen ins Bewusstsein des vernunftbegabten Lebewesens. Dieses betrachtet solche Eingabe als Geschenk, sich schöpferisch zu versuchen.

Zufolge der Freude am spielerischen Formen gestaltet sich jenes Da, welches als unmittelbares Sein, als Dasein, erfahren wird. Dabei verliert sich angesichts des schönen Scheins des Erträumten das Sein selbst.

Zwar wird der Schein als Illusion erahnt, aber es wird nichts unternommen, um diesem Nebel zu entrinnen. Stattdessen werden Geschichten erfunden, welche die Vernebelung vergessen lassen sollen.

Göttliches erscheint der Lust, sich zu unterwerfen, willkommen, um höchste Befriedigung zu verschaffen. Es sind destruktive Triebe, die Bedürfnisse zu glauben, schaffen.

9
Okt
2017

Bild

9. Bild

Vostellung (Abbildung) einer äußeren oder inneren Wahnehmung

=> Begriff

8
Okt
2017

Begriff

8. Begriff

Struktur oder Algorithmus einer Handlung

=> Bild

7
Okt
2017

kozentrieren

7. konzentrieren

sich auf innere Wahrnehmung ausrichten

=> aufmerken

6
Okt
2017

Theorie

6. Theorie

modellierte, kalkülisierte, mathematisierte oder simulierte Antizipation von Praxis

=> Praxis

5
Okt
2017

wahr

5. wahr

durch Glauben, Intuition, Vision oder Theorie zum Vorschein gebracht

=> richtig

Störung bei Twoday.net

3
Okt
2017

Betrachten

2. Betrachten

Voller Aufmerksamkeit oder Konzentration verweilen

=> Hasten (Eilen, Hetzen)

2
Okt
2017

Aufmerksamkeit

Gib ein Beispiel zur u.a. Bestimmung!



1. Aufmerksamkeit:

bewusstes Ausrichten auf Sinneseindrücke



=> Konzentrieren

1
Okt
2017

Ab morgen Gedächtnistraining

Gedächtnistraining => Demenz-Prophylaxe

Gedächtnistraining sls systematisches Üben mit neuronalen Mikrodefinitionen sorgt für eine wesentlich verbesserte Organisation des Kurzzeitgedächtnisses!

10
Sep
2017

ἰδέα idéa

Der Ausdruck Idee ist altgriechischen Ursprungs und bedeutet ἰδέα idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“ oder auch „Urbild. Im Verlauf Abendländischer Geschichte verlor sich das ursprüngliche Wissen um die jedem Lebewesen von Natur aus innewohnende schöpferische Quelle. Diese Quelle spendet dem Menschen als vernunftbetonten Lebewesen Eingebungen, die seine Entwicklung bestimmen. Beim Tier als dem instinktbetonten Lebewesen erfolgen statt Eingebungen von Verhaltensweisen auf Grund angeborener oder erlernter Verhaltensmuster.
Analog zum Instinkt verfügt auch der Verstand über angeborene Grundmuster. Dieser innere Reichtum gilt als nahezu unentdeckt. Das ist erstaunlich, entspringen diesem doch alle wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften. Bedenkt man zudem, was philosophisch oder mathematisch als Axiome angenommen werden.

Seit 16 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F.A. Schmid

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