Im Anfang war das Bild und nicht das Wort
„Im Anfang war das Bild und nicht das Wort. Und das Bild war eine Göttin. Und diese Gottheit erhielt ein Wort, das sie beim Namen nannte.
Die Menschen ängstigten sich angesichts der Naturkatastrophen, die immer wieder ihre Ernten und die wenigen Habseligkeiten vernichteten. Angesichts ihrer Ohnmacht suchten sie ihre Hilfe in einer höheren Macht.
Gaia oder Ge (altgriechisch Γαῖα Gaía oder Γῆ Gḗ, dorisch Γᾶ Gá), deutsch auch Gäa, ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Gaia schützt die hilflosen Menschen, vorausgesetzt, sie kann durch hinreichende Opfer besänftigt werden.
Das vielleicht bekannteste und früh überlieferte Bild ist das des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch.
Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete. Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht.
Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrennt. Neugierig näherte sich Moses. Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden." Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach. Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin. Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Moses, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."
Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.
In jenen Tagen, in welchen Religionen noch unbekannt waren, lebten die Lebewesen voller Glück. Die Idee des Paradieses war noch nicht entdeckt. Die Lebewesen stillten ihre Sehnsucht noch mit eigenen Träumen. Da der Verstand noch nicht entwickelt war, existierten keine Ordnungen. Der Um-gang miteinander wurde rein körpersprachlich spielerisch geregelt und emotional geregelt.
Lebewesen ernährten sie sich mit ausschließlich von Pflanzen. Da Ich und Selbst sich noch nicht unterschieden, wurden Gemeinschaften noch durch das Wir geregelt. Die Verständigung unter ihnen sie geschah durch Intuition.
Das Vermögen, Erfahrungen sammeln, vergleichen, erinnern und verbessern zu können, sortiert allmählich einige Lebewesen aus.
Vernunft bildet sich aus, und zwar als die Fähigkeit, die Steuerung durch Triebe und Instinkte durch gefühlsmäßige Regelung zu ersetzen. Vernunftbegabte Lebewesen können gefühlsmäßig entscheiden und sind nicht mehr nur ihren Trieben ausgeliefert. Erlebnisse spiegeln sich mit erwachender Fantasie in Bildern wider, aus denen sich in Träumen Geschichten gestalten.
Es sind übermächtige Bilder, die auch tagsüber noch gegenwärtig bleiben. Das vernunftbegabte Lebewesen erfährt diese Gegenwart der Traumgestalten als Begleitung von Göttern und fühlt sich durch sie beschützt. Es macht Spass, sich am lodernden Feuer inmitten geheimnisvoller Schatten Geschich-ten darüber zu erzählen, um darüber die Härte des zurücklie-genden Tages zu vergessen.
Der Mythos schildert die Dämmerung der Vernunft als Ver-treibung aus dem Paradies. Paradies ist der Name für die vollkommene Harmonie von Körper, Seele und Geist. Alle Lebewesen des Paradieses existieren und erfahren die Gegen-wart Gottes noch instinktiv.
Indem Lebewesen Werkzeuge entdecken, erfahren sie ihren Körper plötzlich als Mittel zum Zweck der Nahrungsbeschaffung.
Mit erwachendem Bewusstsein leben sie nicht mehr von der Hand in den Mund, sondern fangen an zu sammeln. Als Mittel zum Zweck des Ernährens erfahren die Hände das Greifen. Die Sinne erschließen Greifbares als Verzehr- oder Machbares.
Steine taugen nicht, um sich zu ernähren, aber um sich Nahrung zu beschaffen. Sie taugen, um Nüsse aufzuschlagen oder Stöcke, um nach Nüssen auf Bäumen zu schlagen.
Mit dem Greifen geht Vergleichen einher. Das Entwickeln von Alternativen des „Entweder – Oder“ prägt sich aus. Mit der Entstehung von Alternativen werden Konsequenzen entwickelt. Entweder taugt etwas zum Essen oder zum Bearbeiten von Früchten. Wenn Nüsse mit Steinen aufgeschlagen werden, dann können sie gegessen werden.
Alternativen und Konsequenzen setzen das Vergleichen voraus. Vergleiche schaffen Voraussetzungen, aus denen Schlüsse gezogen werden können. Mit der Entdeckung von Dingen in der Natur entwickelt sich zugleich logisches Denken.
Einmal entwickelte, erfolgreiche Verhaltensmuster werden gemerkt und wiederholt. Die Entstehung eines Repertoires von Verhaltensmustern ermöglicht das Vorhersehen und Planen von Aktionen.
Die Entwicklung logischen Denkens fördert zugleich das Entstehen der Fantasie. Denken wird als Bilderleben der Fantasie erfahren.
Erst mit dem Philosophieren wird diese Erfahrung als Bild-Erleben der Vernunft und als Bild-Erleben des Verstandes gedeutet.
Das rein fantastische Erfahren des Bilderlebens der vorphilosophischen oder mythologischen Zeit wird noch von Trieben oder Bedürfnissen geregelt. Anstelle der Neugier bestimmt noch der Nahrungstrieb das Verhalten.
Indem sich die Vorstellungskraft entwickelt, formt sich das Vermögen, das eigene Tun wahrzunehmen und zu betrachten. Durch das Reflektieren des Bilderlebens wird vor allem Ver-nunft und Verstand unterschieden und das Augenmerk weniger auf die Seele gerichtet.
Indem das Lebewesen seine Seele vergisst, bezahlt es das Erwachen seiner Vernunft mit dem Verlust seines Paradieses. Das Ich hat einen wesentlichen Teil seines Selbst verloren. So suchen manche ihr Leben lang nach dem Selbst, ohne sich darüber bewusst zu werden, dass sie in Wahrheit das Paradies meinen.
Um die tiefe Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies zu stillen, bieten esoterische Scharlatane und Gurus Scheinwege an und lassen sich solches Vorgaukeln nicht selten teuer bezahlen. Aber letztendlich sind auch die kleinen Leidenschaften des Alltags Überbleibsel des ursprünglichen Triebs oder des Instinkts auf der Suche nach verlorener Glückseligkeit.
Der Philosoph Ernst Bloch beginnt seine Einleitung in die Tübinger Philosophie mit den Worten "Wir sind. Aber wir haben uns noch nicht. Darum werden wir erst." Mit drei Sätzen beschreibt er die Selbstwerdung als wesentliche Aufgabe der Philosophie. Der Verlust des Paradieses als aus der Einheit von Ich und Selbst geborenes ursprüngliches Glück hat in der Seele des Menschen die Sehnsucht, sich wieder zu finden, tief eingegraben. Viele haben viele Wege entdeckt, aber alle haben erfahren, dass jeder seinen eigenen Weg entdecken muss. Für dieses Abenteuer hat die Natur jeden von uns hinreichend ausgestattet. Diese Gaben bündeln sich in der Begabung innerer Wahrnehmung.
Im Dunst des Milieus eigener Entwicklung geht vielen leider nach und nach der klare Blick nach innen verloren. Trotz getrübter Innensicht hält sich die Sehnsucht nach Selbstverwirk-lichung aufrecht. Dieser Beweggrund treibt die Suche nach dem rechten Weg an.
Eines Tages findet sich die Seele an einem Wegkreuz vor die Entscheidung gestellt. Diese Gabelung erscheint als Alternati-ve zwischen Kunst und Philosophie. Es ist die Wahl zwischen Glauben und Wissen. Da aber bei einem zwei-, drei- oder vierjährigen Kind Vernunft und Verstand noch nicht hinreichend entwickelt sind, entscheidet das Gefühl.
Kunst und Philosophie unterscheiden sich nicht durch das innere Formen, sondern wesentlich durch das Gestalten. Während Kunst vor allem durch physisches Gestalten Innen-bilder sichtbar werden lässt, gestaltet sich Philosophie vor al-em metaphysisch, also jenseits alles sinnlich Vernehmbaren.
Das anfängliche Bild entschwindet in zunehmend abstrakteren Modellen. Ästhetik verbündet sich mit Logik.
Die Menschen ängstigten sich angesichts der Naturkatastrophen, die immer wieder ihre Ernten und die wenigen Habseligkeiten vernichteten. Angesichts ihrer Ohnmacht suchten sie ihre Hilfe in einer höheren Macht.
Gaia oder Ge (altgriechisch Γαῖα Gaía oder Γῆ Gḗ, dorisch Γᾶ Gá), deutsch auch Gäa, ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde und eine der ersten Gottheiten. Gaia schützt die hilflosen Menschen, vorausgesetzt, sie kann durch hinreichende Opfer besänftigt werden.
Das vielleicht bekannteste und früh überlieferte Bild ist das des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch.
Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete. Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht.
Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrennt. Neugierig näherte sich Moses. Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden." Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach. Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin. Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Moses, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."
Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.
In jenen Tagen, in welchen Religionen noch unbekannt waren, lebten die Lebewesen voller Glück. Die Idee des Paradieses war noch nicht entdeckt. Die Lebewesen stillten ihre Sehnsucht noch mit eigenen Träumen. Da der Verstand noch nicht entwickelt war, existierten keine Ordnungen. Der Um-gang miteinander wurde rein körpersprachlich spielerisch geregelt und emotional geregelt.
Lebewesen ernährten sie sich mit ausschließlich von Pflanzen. Da Ich und Selbst sich noch nicht unterschieden, wurden Gemeinschaften noch durch das Wir geregelt. Die Verständigung unter ihnen sie geschah durch Intuition.
Das Vermögen, Erfahrungen sammeln, vergleichen, erinnern und verbessern zu können, sortiert allmählich einige Lebewesen aus.
Vernunft bildet sich aus, und zwar als die Fähigkeit, die Steuerung durch Triebe und Instinkte durch gefühlsmäßige Regelung zu ersetzen. Vernunftbegabte Lebewesen können gefühlsmäßig entscheiden und sind nicht mehr nur ihren Trieben ausgeliefert. Erlebnisse spiegeln sich mit erwachender Fantasie in Bildern wider, aus denen sich in Träumen Geschichten gestalten.
Es sind übermächtige Bilder, die auch tagsüber noch gegenwärtig bleiben. Das vernunftbegabte Lebewesen erfährt diese Gegenwart der Traumgestalten als Begleitung von Göttern und fühlt sich durch sie beschützt. Es macht Spass, sich am lodernden Feuer inmitten geheimnisvoller Schatten Geschich-ten darüber zu erzählen, um darüber die Härte des zurücklie-genden Tages zu vergessen.
Der Mythos schildert die Dämmerung der Vernunft als Ver-treibung aus dem Paradies. Paradies ist der Name für die vollkommene Harmonie von Körper, Seele und Geist. Alle Lebewesen des Paradieses existieren und erfahren die Gegen-wart Gottes noch instinktiv.
Indem Lebewesen Werkzeuge entdecken, erfahren sie ihren Körper plötzlich als Mittel zum Zweck der Nahrungsbeschaffung.
Mit erwachendem Bewusstsein leben sie nicht mehr von der Hand in den Mund, sondern fangen an zu sammeln. Als Mittel zum Zweck des Ernährens erfahren die Hände das Greifen. Die Sinne erschließen Greifbares als Verzehr- oder Machbares.
Steine taugen nicht, um sich zu ernähren, aber um sich Nahrung zu beschaffen. Sie taugen, um Nüsse aufzuschlagen oder Stöcke, um nach Nüssen auf Bäumen zu schlagen.
Mit dem Greifen geht Vergleichen einher. Das Entwickeln von Alternativen des „Entweder – Oder“ prägt sich aus. Mit der Entstehung von Alternativen werden Konsequenzen entwickelt. Entweder taugt etwas zum Essen oder zum Bearbeiten von Früchten. Wenn Nüsse mit Steinen aufgeschlagen werden, dann können sie gegessen werden.
Alternativen und Konsequenzen setzen das Vergleichen voraus. Vergleiche schaffen Voraussetzungen, aus denen Schlüsse gezogen werden können. Mit der Entdeckung von Dingen in der Natur entwickelt sich zugleich logisches Denken.
Einmal entwickelte, erfolgreiche Verhaltensmuster werden gemerkt und wiederholt. Die Entstehung eines Repertoires von Verhaltensmustern ermöglicht das Vorhersehen und Planen von Aktionen.
Die Entwicklung logischen Denkens fördert zugleich das Entstehen der Fantasie. Denken wird als Bilderleben der Fantasie erfahren.
Erst mit dem Philosophieren wird diese Erfahrung als Bild-Erleben der Vernunft und als Bild-Erleben des Verstandes gedeutet.
Das rein fantastische Erfahren des Bilderlebens der vorphilosophischen oder mythologischen Zeit wird noch von Trieben oder Bedürfnissen geregelt. Anstelle der Neugier bestimmt noch der Nahrungstrieb das Verhalten.
Indem sich die Vorstellungskraft entwickelt, formt sich das Vermögen, das eigene Tun wahrzunehmen und zu betrachten. Durch das Reflektieren des Bilderlebens wird vor allem Ver-nunft und Verstand unterschieden und das Augenmerk weniger auf die Seele gerichtet.
Indem das Lebewesen seine Seele vergisst, bezahlt es das Erwachen seiner Vernunft mit dem Verlust seines Paradieses. Das Ich hat einen wesentlichen Teil seines Selbst verloren. So suchen manche ihr Leben lang nach dem Selbst, ohne sich darüber bewusst zu werden, dass sie in Wahrheit das Paradies meinen.
Um die tiefe Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies zu stillen, bieten esoterische Scharlatane und Gurus Scheinwege an und lassen sich solches Vorgaukeln nicht selten teuer bezahlen. Aber letztendlich sind auch die kleinen Leidenschaften des Alltags Überbleibsel des ursprünglichen Triebs oder des Instinkts auf der Suche nach verlorener Glückseligkeit.
Der Philosoph Ernst Bloch beginnt seine Einleitung in die Tübinger Philosophie mit den Worten "Wir sind. Aber wir haben uns noch nicht. Darum werden wir erst." Mit drei Sätzen beschreibt er die Selbstwerdung als wesentliche Aufgabe der Philosophie. Der Verlust des Paradieses als aus der Einheit von Ich und Selbst geborenes ursprüngliches Glück hat in der Seele des Menschen die Sehnsucht, sich wieder zu finden, tief eingegraben. Viele haben viele Wege entdeckt, aber alle haben erfahren, dass jeder seinen eigenen Weg entdecken muss. Für dieses Abenteuer hat die Natur jeden von uns hinreichend ausgestattet. Diese Gaben bündeln sich in der Begabung innerer Wahrnehmung.
Im Dunst des Milieus eigener Entwicklung geht vielen leider nach und nach der klare Blick nach innen verloren. Trotz getrübter Innensicht hält sich die Sehnsucht nach Selbstverwirk-lichung aufrecht. Dieser Beweggrund treibt die Suche nach dem rechten Weg an.
Eines Tages findet sich die Seele an einem Wegkreuz vor die Entscheidung gestellt. Diese Gabelung erscheint als Alternati-ve zwischen Kunst und Philosophie. Es ist die Wahl zwischen Glauben und Wissen. Da aber bei einem zwei-, drei- oder vierjährigen Kind Vernunft und Verstand noch nicht hinreichend entwickelt sind, entscheidet das Gefühl.
Kunst und Philosophie unterscheiden sich nicht durch das innere Formen, sondern wesentlich durch das Gestalten. Während Kunst vor allem durch physisches Gestalten Innen-bilder sichtbar werden lässt, gestaltet sich Philosophie vor al-em metaphysisch, also jenseits alles sinnlich Vernehmbaren.
Das anfängliche Bild entschwindet in zunehmend abstrakteren Modellen. Ästhetik verbündet sich mit Logik.
wfschmid - 20. Mai, 04:41
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