Es ist wahr, also existiert es
Es existieren Objekte, die sich allein intuitiv wahrnehmen und erfassen lassen. Für den Mathematiker Gödel sind das beispielsweise mathematische Objekte. Mathematik konstituiert sich als abstraktes Reich der Formen. Obgleich diese Formen nicht sinnlich vernehmbar und somit auch nicht empirisch sind, existieren sie sowohl wahr als auch richtig. Die Wahrheit existiert kraft Offenbarung durch Intuition, und die Richtigkeit beruht auf logischen Beweisen.
Als Bereich a priori ist das mathematische System der Formen Bedingung der Möglichkeit der Gestaltung. In der Wissenschaft wird dieser Bereich a priori „Theorie“ genannt. Letztlich handelt es sich um ein Analogen zur Ideenlehre.
Sowohl mathematische als auch visionäre Phänomene gelangen in Abhängigkeit vom Verstand zum Vorschein. Durch den Verstand werden sie dank Vernunft in Gestaltung überführt.
Mit Hilfe der mathematischen Sprache lassen sich sowohl Objekte a priori als auch Objekte a posteriori beschreiben.
„a2“ kann sowohl theoretisch als auch praktisch ein Quadrat sein. Abstraktionen stellen sich so gleichsam als Kürzel des konkreten dar.
Mathematik und Religion sind unter dem Aspekt des Verstandes einander diametral entgegengesetzt. Aber im Gegensatz zur Religion ist die Akzeptanz von Mathematik in der Regel unvergleichlich höher.
Im Gegensatz zum mathematischen Beweis gilt eben eine Vision für den Verstand als irrelevant. Da sich Visionen nicht verstandesmäßig prüfen lassen, sind sie auf unbedingten Glauben angewiesen.
wfschmid - 13. März, 01:41
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